Die Agenturengruppe GroupM rechnet laut ihres Media und Marketing Forecasts damit, dass sich das Mediabudget im nächsten Jahr um 4,4 Prozent auf 547 Milliarden US-Dollar erhöhen wird. Maßgeblichen Anteil daran haben vornehmlich neue Märkte wie China sowie die digitalen Ad Spendings. Von jedem neuen Dollar, der in die Werbeausgaben fließt, werden 77 Cent für digitale Werbemittel ausgegeben. Der Anteil des digitalen Anzeigengeschäfts steigt damit im nächsten Jahr auf 33 Prozent.
Deutschland – Online überholt TV
2016 war ein Jahr der sportlichen Großevents. Nach Einschätzung von GroupM dürfte das vor allem den öffentlichen Sendern in die Hände gespielt haben, die die Highlights übertragen haben. In 2016 rechnet die Gruppe deshalb mit einem Werbewachstum von zwei bis vier Prozent. Für das nächste Jahr wird damit gerechnet, dass durch den Standard HbbTV 2.0 Connected und Smart TVs relevanter werden. Neben Online-Werbeanzeigen wird TV den zweitgrößten Wachstumsschub geben. Immerhin kommen im nächsten Jahr weltweit auf jeden neuen Dollar 17 Cent für TV-Werbung.
Trotz des kontinuierlichen Wachstums von TV-Media Spendings, rechnet GroupM jedoch damit, dass in Deutschland bereits in diesem Jahr mehr Geld in die digitale Werbung geflossen ist. Betrugen die Ausgaben für TV-Werbung in 2015 noch 4,422 Milliarden Euro und lagen damit knapp vor den Ausgaben für Internetwerbung, die sich auf 4,411 Milliarden Euro. Bereits in 2016 sollen die Ausgaben für Online-Werbung mit 4,654 Milliarden Euro jedoch schon zwei Prozent über denen für TV-Werbung liegen. In 2017 vergrößert sich der Abstand auf fünf Prozent.
Großbritannien – Brexit zeigt noch keine Wirkung
Auch wenn der Langzeiteffekt des Austritts von Großbritannien aus der EU noch nicht abzusehen ist, so hat der Brexit kurzfristig keine Auswirkungen auf die Media Spending auf der Insel. GroupM rechnet mit einem Zuwachs von Werbeausgaben von 6,3 bis 7,2 Prozent in diesem Jahr und zwischen 5,8 und 7,2 Prozent in 2017. Im digitalen Bereich liegt das Umsatzwachstum bei 21 Prozent in 2016 und bekommt mit 15 Prozent einen kleinen Dämpfer in 2017.
Insgesamt dominiert der digitale Bereich die Werbeausgaben in Großbritannien mit einem Anteil von 55,8 Prozent. Ein knappes Viertel der Werbegelder fließen in die Fernsehwerbung.
In Deutschland hingegen liegen die Anteile von digitaler und TV-Werbung mit 28,5 und 27,1 Prozent in etwa gleich auf. Ein weiterer großer Anteil fällt auf Zeitungen. Dieser macht hierzulande im Gegensatz zu UK (8,9 Prozent) 22,2 Prozent aus.
Mit 7,2 Prozent höheren Ad Spendings im Jahresvergleich wächst der britische Werbemarkt 2017 stärker als der deutsche (1 Prozent). Das liegt vor allem an den rasch steigenden digitalen Werbeausgaben in UK. So sollen die Ausgaben in diesem Bereich in 2016 um 18,1 Prozent und in 2017 um 15,2 Prozent ansteigen. Hierzulande wachsen die Ausgaben für Internetwerbung im nächsten Jahr hingegen nur im einstelligen Bereich (6,5 Prozent).
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