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CONTENT MARKETING

Cone – Premium-Content auf Bestellung

Jens von Rauchhaupt, 2. Dezember 2016
Adobe Stock Foto: Anna-Mari West

Ralf Klassen ist in der Medienwelt das, was man durchaus als alten Haudegen bezeichnen darf. Ob beim Spiegel, Beckoffice, der Süddeutschen oder dem Stern: Sei es als Schreiber oder als TV-Autor, TV-Format-Entwickler oder Redaktionsleiter, der gelernte Journalist hat in seiner Karriere schon reichlich Redaktionsluft schnuppern dürfen. Nun hat der Hamburger das neue Freelancer-Netzwerk „CONE – The Content Network“ gestartet, das Unternehmen und Medien schlüsselfertigen Content bieten will.

Cone ist im Grunde genommen eine vollwertige externe On-Demand-Redaktion mit Ralf Klassen als Chefredakteur. Das Netzwerk beschreibt er als "agil und flexibel." Die Kommunikation und Produktion findet auf speziellen Cloud-Servern statt, die hochmobiles Arbeiten ermöglichen sollen.

Bereits zum Start kann Cone auf ein Netzwerk von gut 50 Freelancern aus den Bereichen Text, Bild und Bewegtbild sowie Social Media zurückgreifen. Je nach Auftrag holt sich Cone die passenden Mitarbeiter dazu. Am Netzwerk habe man zuletzt „ziemlich geschraubt“, wie Klassen sagt. „Das sind zumeist alte Bekannte – alles echte Profis, gelernte Journalisten und Redakteure, die aus allen Bereichen kommen, mit wahnsinnig hohem Niveau“, so Klassen.

Thematisch konzentriert sich Cone zunächst auf vier Themen-Channels: Consumer Tech, Digitalisierung & Arbeitswelt, Gesundheit & Fitness sowie Lifestyle. Klassen traut sich auch andere Themen-Channels zu, allerdings „nicht gleich aus dem Stand. Dazu müssten wir noch weitere Freelancer finden, die qualitativ ins Netzwerk passen.“

Die gesamte Content-Palette

Die Idee von Cone hat eine Vorgeschichte. Ralf Klassen hat nach seiner Zeit als stellvertretender Chefredakteur und Leiter Digital TV bei Stern Online im Januar 2014 OneTV gegründet – wie Cone eine Content-Schmiede, allerdings mit klarem Fokus auf Bewegtbild. „Mit Cone wollen wir auch Themen jenseits von Bewegtbild machen. Von unseren Kunden hatten wir immer mehr Anfragen nach Textbeiträgen erhalten. OneTV war aber zu sehr mit Bewegtbild besetzt. Daher war es Zeit, sich zu vergrößern und sich umzubenennen. Jetzt bieten wir offiziell die gesamte Palette digitaler Content-Produktion an.“

Die derzeitige Diskussion um Content-Marketing als Ersatz werblicher Maßnahmen hält Klassen übrigens für überzogen. „Eine künstliche Diskussion“, wie er sagt. „Marketing mit Hilfe von Content zu betreiben ist nichts Neues, man muss es nur mit der richtigen redaktionellen Distanz tun. Die plumpe Vermischung von Content und absatzgetriebenen Zielen ist dabei der falsche Weg.“ Darum wehrt sich Klassen auch gegen den Begriff Content-Marketing-Agentur. Er versteht Cone deswegen als eine echte Redaktion, die für den Kunden journalistische Inhalte liefert.

Neben Unternehmen und Organisationen hat Cone auch Medien als Auftraggeber im Visier. Für Xing arbeitet Klassen beispielsweise schon länger und betreut den Xing-Spielraum und unterstützt somit die Content-Strategie des Karrierenetzwerks. Aber auch ganze Verlage sollen die Redaktionsarbeit von Cone in Anspruch nehmen können. Ein Medienprofi reaktiviert also ehemalige Redakteure, um auch klassische Medienhäuser mit Beiträgen und anderen Content zu beliefern? Für Ralf Klassen kein Problem.

Foto: Ralf Klassen / Cone Ralf Klassen

„Das ist die digitale Transformation. Ich bin seit über 30 Jahren Journalist und natürlich sehe ich einige Entwicklungen auch mit einem weinenden Auge. Vieles davon ist aber auch selbst verschuldet, weil die Verlage zu lange an einem alten Geschäftsmodell mit wahnsinnigen Kostenstrukturen festgehalten haben. Cone ist sicherlich eine Reaktion darauf. Aufgrund neuer Arbeitsstrukturen können Inhalte heute viel schneller und zielgerichteter an die Leute gebracht werden. Die digitale Transformation ist nicht nur eine Gefahr, sondern auch eine große Chance“, sagt Klassen.

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