Programmatic Advertising: Ein Hoffnungsträger für das App-Geschäft
Patrick Kollmann, 3. März 2016Das Mobile Advertising erlebte in den letzten zwei Jahren einen großen Hype. Zurecht, wie ich finde. Lag der Fokus von Mediaplanern zuvor bei TV und Online, konnte Mobile mehr als ordentlich aufholen. Für 2016 werden für den ehemals kleinen Bruder des Desktops weltweite Werbeumsätze von 100 Milliarden Dollar erwartet. Nach Aussagen von Branchenexperten wird der größte Teil in Programmatic Advertising fließen und damit in Real-Time-Bidding-Systeme (RTB) sowie Real-Time Advertising (RTA). Wir brauchen uns also nicht zu fragen, was auf uns zukommt, sondern wie wir entsprechend darauf reagieren.
Einfach gesagt: Programmatic Advertising wächst auf dem Smartphone schneller als auf dem Desktop. Vor zwei bis drei Jahren rückte Mobile-Advertising in den Fokus großer Werbebudgets. Programmatic Advertising war zu dieser Zeit auf dem Desktop sehr ausgereift. Da sich die Vorteile dieser Systeme bereits gezeigt hatten, war es nur logisch, Programmatic Advertising auch auf mobile Anwendungen zu übertragen. Denn bis vor kurzem galt Werbung auf Smartphones unberechtigterweise als ineffizient.
Mit Real-Time Bidding versprachen sich Entwickler auch in Apps hohe Werbeeinnahmen begünstigt durch die flexible Wahl von Ad-Netzwerken. Und sie traten ein. Die beliebteste Variante des Programmatic Advertising bilden RTB-Systeme. Dabei handelt es sich um Echtzeitbörsen, bei denen häufig mehrere hundert Werbetreibende auf eine einzige Werbeeinblendung bieten. Hierdurch können App-Publisher ein Vielfaches der Umsätze erzielen, als es in einzelnen Ad Netzwerken möglich wäre. Bei AddApptr setzen wir zudem auf Ad Network Mediation, um innerhalb der Apps konstante Fill Rates zu ermöglichen. Auch unser Dashboard mit vielen Kennzahlen, Performance-Übersichten und weiteren Analysetools hilft Publishern, ihre Einnahmen mit programmatischer Werbung zu steigern.
Big Data for Small Business
Eine tragende Säule im Programmatic Advertising bilden Userdaten. Apps und Smartphones sind viel näher an ihren Nutzern, als es der Desktop jemals sein könnte. Der Algorithmus bestimmt anhand des Devices, Betriebssystems, den genutzten Apps, Location Data und Social-Media-Daten den Preis einer individuellen Ad Impression. Für RTB ist die Mobile-Umgebung ein Paradies. Als wir vor drei Jahren AddApptr gründeten, kamen alle Einnahmen für Publisher aus der reinen Ad Network Mediation. 2015 werden bereits 70% aller Umsätze durch RTB generiert. Zeitgleich hat sich der durchschnittliche eCPM verdoppelt. Ein deutliches Zeichen, dass Programmatic Advertising auf der Überholspur ist und Mobile-only-Unternehmen helfen werden, profitabel zu bleiben. Unternehmen wie AddApptr, aber auch andere Anbieter setzen bei der Umsatzoptimierung für Publisher voll auf Programmatic Advertising. Die Zahlen sprechen für sich.
Ein zusätzlicher Wachstumstreiber im Mobile-Business bilden neue Werbeformen, Bewegtbild und das hochgepriesene (leider selten richtig umgesetzte) Native Advertising. Noch werden die Budgets in RTBs für Banner oder Interstitials umgesetzt, jedoch ist eine Verlagerung auf neue Werbeformen technisch jederzeit möglich. Mobile-Programmatic-Lösungen für Videos oder native Formate werden sich die nächsten zwei Jahre definitiv durchsetzen. Immer mehr Premium-Publisher stellen ihre Werbeslots für programmatische Kampagnen um. Die großen Marketingbudgets der werbetreibenden Unternehmen haben somit ordentlich Schwung ins App-Geschäft gebracht, der klassisches Online-Advertising bald vom Thron stoßen wird. Be prepared.
Treffen Sie Patrick Kollmann auf dem Mobile Advertising Summit 2016
Das Thema Programmatic Selling von App-Inventar hat Sie neugierig gemacht? Sie suchen als App Publisher neue Wege um Ihre App besser über Werbung zu monetarisieren? Dann treffen Sie Patrick Kollmann auf dem diesjährigen Mobile Advertising Summit in Berlin. Patrick wird dort am Mobile Programmatic Panel teilnehmen.
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