Das Interactive Advertising Bureau (IAB) hat einen Leitfaden für den Umgang mit Adblocker-Nutzern veröffentlicht. Neben einer Verhaltensstrategie, wird auch ein Web-Skript angeboten, das dabei helfen soll, Seitenbesucher, die Adblocker nutzen, besser zu erkennen. Zudem werden die Vor- und Nachteile der Möglichkeiten abgewogen, wie Publisher gegen Adblocker vorgehen können.
Die Liste der Publisher, die sich gegen Adblocker mit Hilfe einer Sperre ihres Contents wehren wird immer länger. Erst am Montag hat die Internetseite der New York Times damit begonnen, ihre Inhalte für Nutzer, die Adblocker verwenden, zu sperren.
Jetzt hat das IAB einen Leitfaden veröffentlicht, der Publishern den empfohlenen Umgang mit Adblockern erläutert. Das Büro zählt insgesamt sechs Methoden auf, die Seitenbetreibern zur Verfügung stehen, um mit Nutzern von Adblockern in Kontakt zu treten. Jede Methode wird erläutert und die Vor- und Nachteile aufgezählt, wobei die Nachteile in fast allen Fällen zumindest rein quantitativ überwiegen. Dass dies jedoch nichts bedeuten muss, zeigt der Erfolg von Bild.de. Axel Springer berichtet, dass sich zwei Drittel der Adblocker-Nutzer dazu entschieden haben, ihn zu deaktivieren. Dadurch sei die vermarktete Reichweite um drei Millionen Seitenbesuche gestiegen.
Zu den unaufdringlichsten Interventionsmitteln gehört eine einfache Benachrichtigung, die den Nutzer über die Folgen des Adblockings aufklärt. Zu den weiteren Möglichkeiten zählen das Einschränken sowie das komplette Sperren der Seiteninhalte, Paywalls, Wiedereinsetzen von Ads, Zahlungen an Adblocker-Anbieter und Incentives für Nutzer, die sich Werbung angucken. Gerade das Bezahlen von Adblocker-Firmen ist für viele Publisher jedoch ein rotes Tuch.
Zusammen mit den Leitlinien veröffentlicht das IAB auch ein Skript, das es erlaubt, Adblocker-Nutzer zu identifizieren. Es wird jedoch davor gewarnt, dass Seitenbesucher mit einer langsamen Internetverbindung fälschlich als Nutzer von Adblockern identifiziert werden könnten.
Das IAB schlägt vor den Nutzer zu überzeugen seinen Adblocker abzuschalten oder für die Inhalte der Seite zu bezahlen. Die hierfür empfohlene Strategie wird mit der Abkürzung D.E.A.L. betitelt. Es handelt sich hierbei um vier Schritte, um mit dem Seitenbesucher zu kommunizieren.
Die Publisher sollten demnach zuerst den Adblocker identifizieren. Anschließend sollte dem Nutzer klargemacht werden, dass die Inhalte durch Werbung finanziert werden; gefolgt von einer Aufforderung den Adblocker zu deaktivieren oder für den Inhalt zu zahlen. Im letzten Schritt sollte je nach Entscheidung des Nutzers die Inhalte freigegeben oder gesperrt werden.
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