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Google will den Play Store sauber halten

3. März 2016
Foto: Alfonso de Tomás - Dollarphotoclub.com

App-Entwickler mit aufdringlicher Werbung in ihren Programmen sehen sich schlechten Zeiten gegenüber. Ab sofort verbietet Google in seinem Play Store Apps mit störender oder irreführende Werbung. Der Konzern hat seine Richtlinien für Entwickler geändert und weitet das Verbot erstmals auch explizit auf Adblocker aus. Auf anderen Wegen kann Werbung jedoch weiterhin in Apps geblockt werden.

Die neuen Richtlinien bezüglich In-App-Werbung zeigen, dass Google das Problem dort anpacken möchte, wo es entsteht. Der Konzern scheint eine ähnliche Strategie wie auch einige Adblocker zu verfolgen und nur sogenannte „Acceptable Ads“ zuzulassen. Nutzer sollen Adblocker nicht mehr als eine Notwendigkeit zum ungestörten App-Gebrauch sehen. Deshalb soll In-App-Werbung zukünftig nicht mehr so aufdringlich sein und die App-Nutzung nicht einschränken. Apps, die diesen Richtlinien widersprechen, schmeißt Google aus dem Play Store.

Kein Platz für irreführende Werbung

Mit den Richtlinien schließt Google Apps aus, die irreführende Ads enthalten. So darf dem Nutzer nicht vorgetäuscht werden, dass es sich bei der Ad um eine Systemmeldung, ein Browserfenster oder Ähnliches handelt. Es muss klar sein, dass es sich um ein Werbemittel handelt und aus welchem Programm es ausgeliefert wird.

Störende Ads

Auch dürfen Ads nicht den Gebrauch der App einschränken. Das Werbemittel darf die Nutzung der App nicht in der Form behindern, dass zum Beispiel ein Interstitial geschaltet wird, das sich nur durch Anklicken oder die Weitergabe von persönlichen Informationen schließen lässt.

Ebenfalls gesperrt werden Apps deren Ads sich mit anderen Programmen oder Funktionen des Geräts verbinden. So darf keine Ad ausgespielt werden, wenn der Nutzer andere Funktionen außerhalb der App nutzt, besonders dann nicht, wenn er eigentlich über den Home-Button die App verlassen möchte.

Adblocker sind explizit verboten

Mit dem Verbot von Adblockern geht Google eine Gratwanderung ein. Einerseits will man verhindern, dass mehr Einnahmen durch das Blocken von Werbung verloren gehen, andererseits sollen die Nutzer nicht auf alternative Marktplätze wie Amazon oder sogar Betriebssysteme wie iOS wechseln, die Adblocker zulassen. Das erste Verbot von Adblockern sprach Google schon vor drei Jahren aus. Doch in den neuen Richtlinien wird jetzt erstmals explizit darauf hingewiesen, dass Programme, die Werbung innerhalb von Apps blockieren, nicht erlaubt sind.

Anders verhält es sich mit Plugins für Browser-Apps wie Firefox. Solange solche Apps eine eigene Möglichkeit bieten, Werbung zu blocken, sind sie weiterhin im Play Store erlaubt.

Hier geht es zu den Google Play Store Richtilinien in deutscher Sprache