Häufig befassen sich Studien zum Thema Adblocker mit der Sicht des Verbrauchers: Werbung sei zu invasiv und der Seitenaufbau dauere zu lange, sind häufig genannte Antworten. Sourcepoint, ein Anbieter für Content Compensation, ist einen anderen Weg gegangen und hat bei 150 Premium Publishern aus den USA und Europa nachgefragt, wie sie mit dem Problem Adblocker umgehen wollen.
Die Verlage versuchen durch verschiedene Maßnahmen die Kontrolle über ihre Inhalte zurückzugewinnen. Einige davon finden viel Zustimmung andere sind für viele der Befragten ein absolutes No-Go.
Die beliebteste Lösung ist derzeit die technische Umgehung von Adblockern, genannt Circumvention. Hierbei wird der Quellcode der Seite so angepasst, dass der Blocker die Werbebanner nicht mehr erkennt. Drei von vier Befragten aus Deutschland und immerhin noch 64 Prozent der Publisher aus den USA sprechen sich für diese Methode aus.
Immmerhin noch 67 Prozent der Publisher aus Deutschland und 61 Prozent aus den USA würden den Nutzer auf der Seite direkt ansprechen und an sein Gewissen appellieren, den Adblocker zu deaktivieren.
Inhalte für Nutzer zu blockieren wird hingegen gemischt aufgenommen. In Deutschland sprach sich die Mehrheit (58%) für diese Methode aus, wie sie seit letztem Jahr auch Axel Springer auf der Seite bild.de anwendet. In den USA hingegen lehnen knapp die Hälfte der Publisher (53%) diesen Weg ab.
Eines der unpopulärsten Mittel in allen befragten Ländern ist die Paywall, bei der jeder Nutzer für den Inhalt der Webseite zahlen muss, dann jedoch werbefrei auf ihr surfen kann. In Europa und den USA hat sich nur jeder Vierte für eine solche Regelung ausgesprochen, in Deutschland war es jeder Dritte.
Der klare Verlierer bei der Umfrage ist das umstrittene Whitelisting. Hierbei können sich Publisher bei Adblocker-Unternehmen freikaufen, wodurch die Werbung auf ihrer Seite nicht mehr blockiert wird. In den USA und Europa sind 91 bzw. 92 Prozent gegen diese Lösung. In Deutschland wird sie, laut Umfrageergebnissen, komplett abgelehnt.