Online-Vermarkter starten stark ins neue Jahr
Jens von Rauchhaupt, 10. Februar 2016Adblocking, der Siegeszug von Content-Marketing, angebliche Banner-Blindness und ein mangelnder Wille, in den mobilen Kanal zu investieren. Displaywerbung scheint zurzeit einen schweren Stand zu haben. Doch allen Unkenrufen zum Trotz, viele Vermarkter berichten von einem außergewöhnlich gutem Januargeschäft, zum Teil mit einem zweistelligen Umsatzplus im Vergleich zum Januar 2015.
Tibor Gaddum, Geschäftsführer, Quarter Media:„Das Geschäftsjahr ist bei uns überaus positiv angelaufen, mit einer zweistelligen Umsatzsteigerung, bei Mobile sind es sogar 50%, wobei man dazu fairerweise sagen muss, dass der Januar 2015 insgesamt ein vergleichsweise sehr schlechter Monat war. Die Anzahl der Anfragen und die aktuelle Entwicklung zeigen uns, dass man vermuten kann, dass das Jahr 2016 tatsächlich den schon vielfach beschworenen Durchbruch im Mobile-Advertising bringen kann, weil immer mehr Werbekunden explizite Mobile-Kampagnen buchen. Der TKP und das Volumen von Mobile-Impressionen hat sich im Jahr 2015 bei uns kontinuierlich gesteigert. Insbesondere zugelegt hat die Abnahme von Sonderwerbeformen, allen voran das Mobile Interstitial, was zu einem hohen Anteil an der Umsatzsteigerung beigetragen hat. Wir setzen dieses Format mit Bedacht ein, um die Nutzererfahrung nicht negativ zu beeinflussen.“
Frank Vogel, Sprecher der Geschäftsleitung G+J e|MS: Der Digital-Werbemarkt wächst! Nach einem erfolgreichen Jahr 2015, in dem wir mit unseren digitalen Umsätzen kontinuierlich über Markt performt haben, ist auch 2016 vielversprechend bei uns gestartet – d. h., auch wir können von einem zweistelligen Umsatzplus sprechen“. Vor allem die mobile Vermarktung entwickelt sich bei G+J EMS prächtig, wie Vogel berichtet. „Die Mobile Spendings sehen bei uns im Januar sehr gut aus. Wir hatten auch durchaus mit einer deutlichen Steigerung gerechnet – allerdings wurden unsere Erwartungen nochmals signifikant übertroffen. Mobile Advertising ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Mediamix, denn Werbetreibende schätzen seine Funktion als kanalübergreifender Impulsgeber. Die Vorteile von Mobile Advertising sind aufgrund der unschlagbaren Nähe zum Konsumenten und der damit möglichen Individualisierung der Kommunikation nicht zu toppen – Mobile ist der Push-2-Commerce-Kanal schlechthin. Die verstärkte Nachfrage nach größeren und maßgeschneiderten crossdigitalen Content-Lösungen wird sich in diesem Jahr nochmals spürbar auf die Mobile Spendings auswirken – genauso wie das wachsende Interesse an programmatischen und datengetriebenen Lösungen.“
Andreas Küenle, Geschäftsführer netpointmedia: „Auch für uns beginnt das Jahr 2016 vielversprechend. Nach einem recht müden Jahresendgeschäft sind wir sehr gut ins neue Jahr gestartet. Es scheint, als ob das ‚alte‘ Modell der saisonalen Budgetierung an Bedeutung verliert und rationaler gleichverteilt über das ganze Jahr gebucht wird. Profitieren tun wir vor allem durch unsere Investitionen in neue Geschäftsfelder wie In-Read-Videovermarktung sowie der technischen Weiterentwicklung unserer Programmatic-Advertising-Produkte. Viele der neueren Vermarktungsansätze funktionieren cross-device. Daher stellt sich die Frage nach dem Unterschied von mobiler oder stationärer Werbung nur noch bedingt. Der Auslieferungsanteil dieser Art von Kampagnen liegt inzwischen bei über 60% zu Gunsten Mobile. Gerade hinsichtlich der weiteren Verbreitung von HTML5-Werbemittel erwarten wir in diesem Jahr ein weiteres Zusammenwachsen dieser Disziplinen zu einer übergeordneten Digitalvermarktung unabhängig vom Device."
Rasmus Giese, CEO der United Internet Media GmbH: „Das Image von Bannern und Co. ist bei weitem schlechter als die Leistungswerte und Werbeumsätze, die sie erzielen. Unsere Umsätze im Display-Advertising sinken nicht. Im Gegenteil: Sie legen zu. Das Display-Geschäft entwickelt sich dank des mobilen Wachstums, Multi-Screen-Buchungen und dem Programmatic Advertising stetig weiter. Besonders investitionsfreudig zeigen sich nach wie vor die Bereiche E-Commerce und Digitale Dienstleistungen. Bei United Internet Media sind es monatlich bereits deutlich über zehn Prozent der Erlöse, die über Programmatic Advertising kommen. Im Vergleich zu 2014 haben wir 2015 unsere Umsätze im Programmatic Advertising nochmals um 70 Prozent steigern können. Und das Wachstum wird weitergehen. Drei Faktoren begünstigen die Weiterentwicklung des automatisierten Handels mit digitaler Werbung: Mediaagentur-Deals, Datenintelligenz und mobile Webnutzung. Mit der zunehmenden Verbreitung und Nutzung des mobilen Internets verschieben sich teilweise Budgets – aber sie verschwinden nicht. Die vermehrte Multi-Screen-Nutzung sichert die Umsätze auf allen Bildschirmen. Mehreinnahmen im mobilen Kanal bedeuten auch Umsätze im stationären Internet. Dies gilt insbesondere für Display-Anzeigen, da sich mit Standardformaten effiziente Multi-Screen-Kampagnen einfach schalten lassen.“
Christian Schmalzl, COO Ströer SE:„Nach einem ausgezeichneten Geschäftsjahr 2015 verzeichnen wir auch für 2016 einen sehr starken Start mit zweistelligen Wachstumsraten. Das erste Quartal 2016 stellt für die Ströer Gruppe den besten Jahresauftakt seit dem Börsengang im Jahr 2010 dar. Wir profitieren von der gestiegenen Relevanz und von unserem breiten Angebotsportfolio. Alle Bereiche in der Digitalvermarktung profitieren vom starken Wachstum.
Martin Lütgenau, Geschäftsführer ForwardAd Group „Ja, den guten Start können wir bestätigen. Wobei wir im auch im letzten Jahr ein zweistelliges Wachstum verzeichnen konnten und wir das Wachstum im Januar auch so geplant haben, insofern keine Überraschung. Das Wachstum kommt bei uns durch Native Advertising und Video, beide Werbearten werden Multi-Screen ausgeliefert und treiben somit auch das Mobile-Wachstum.“
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