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MEDIA - Trends:

Wird Print bald digital?

27. Juli 2015 (sb)

Blinkende Werbung und sich bewegende Bilder in der Zeitung: Auch für uns "Muggel" soll das in Zukunft zur Realität werden. So einen Anblick kennt man bislang zwar nur aus den Harry Potter Filmen, das Startup Siod mit Sitz in Chemnitz arbeitet aber daran, dass bald per OLED-Technik Lichteffekte auf Papier möglich sind.

Was auf einem Bildschirm ganz einfach zu programmieren ist, scheint auf dem Papier nahezu unmöglich. Das Chemnitzer Unternehmen Siod aber ist sich sicher, frei progammierbare, farbige Displays auf Papier bringen zu können - mit der nötigen Forschung. Das berichtet das IT-Magazin Golem heute. Da dafür aber eine Stange Geld nötig ist, will Siod jetzt möglichst schnell Produkte mit der OLED-Technik auf den Markt bringen. Am Anfang dann eben mit einfacheren Effekten, wie zum Beispiel blinkenden Augen in der Anzeige für ein Computerspiel. Das Unternehmen will dabei übrigens Dienstleister sein, nicht reiner Produzent von Drucktechnik- und -material.

Das Faszinierende: Die OLED-Technik ist wirklich nicht neu. Sie wird bereits seit den 60er Jahren erforscht. Ihr Vorteil gegenüber anderen Displaytechniken ist, dass sie wenig Strom benötigt. Zudem sind die OLEDs aus sehr dünnen Schichten aufgebaut, so dass sie biegbar sind. Der größte Nachteil dieser Technik, vor allem wenn man sie auf Papier drucken will: Ihre nur eingeschränkte Haltbarkeit. Deshalb will Siod OLEDS mit Hilfe der Ink-Jet-Technik produzieren, der gleichen Technik, mit der ein Tintenstrahldrucker funktioniert. So können Druckschichten im Mikrometerbereich produziert werden, die erforderlichen Materialien für die Produktionen können "literweise" im Voraus produziert werden und schließlich sind damit sowohl individuelle Drucke als auch Massendrucke umsetzbar.

Gesucht wird nun eine Tinte, die leuchten und schnell trocknen kann. Entsorgungstechnisch ist das Material übrigens unproblematisch. Die Displaytechnik basiert wie Papier auf Kohlenstoffverbindungen, es ist also keine Mülltrennung erforderlich. Hoffen wir, dass es die OLED-Werbung bald auf den Printmarkt schafft: Ein spannende neue Werbeform, die Print und digital verbindet, made in Germany.

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