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PUBLISHING - Neue Studie

Ist das klassische Fernsehen ein Auslaufmodell?

28. Juli 2015 (sb)
pololia-dollarphotoclub.com

Offenbar wird es das klassische Fernsehen in Zukunft schwerer haben: Laut einer Studie von Adobe nutzen mittlerweile ganze 77 Prozent der Deutschen TV-Streaming Angebote aus dem Internet. Damit zeigt sich erstmals schwarz auf weiß eine krasse Entwicklung in der Mediennutzung, die man bislang nur erahnen konnte. Knapp jeder fünfte Deutsche hat sein TV-Gerät sogar schon entsorgt. Alles Weitere zum "Adobe Primetime Streaming Report 2015" finden Sie im Artikel.

Bildschirme, die überall einsetzbar sind

Computer, Smartphones und Tablets sind die Bildschirme, die jetzt bevorzugt werden. 48 Prozent gucken gerne auf dem PC Bildschirm, während 29 Prozent ihre mobilen Geräte trotz des kleinen Screens zum Fernsehen bevorzugen. Die Ergebnisse der Studie, für die mehrere 1000 deutsche Verbraucher zu ihren Fernsehgewohnheiten befragt wurden, machen deutlich, dass zeitliche und örtliche Flexibilität mittlerweile sehr wichtig geworden ist. Nutzer gucken lieber auf Computer, Smartphone und Co., weil sie so ihre Lieblingssendungen jederzeit (88 Prozent) und überall (60 Prozent) verfolgen können.

„Ortsgebundenes Fernsehen mit festen Sendezeiten und starren Programmzwängen passt immer weniger in unsere
Zeit. Der flexible Zugriff auf sämtliche TV-Inhalte ist das, was sich die Verbraucher wünschen“, so Sandra Rüger, Account Executive bei Adobe Systems. „In den USA haben die klassischen Broadcaster und Pay-TV-Sender diesen Trend zum Überall-Fernsehen längst erkannt.(...) Aber auch in Deutschland nimmt das Thema deutlich an Fahrt auf: Immer mehr Fernsehstationen, Kabelsender und Dienstleister entdecken hierzulande die einfache Bereitstellung von TV-Inhalten auf allen Endgeräten und die umfangreichen Potenziale zur Monetarisierung, die durch gezielte TV-Kampagnen in spezifischen Zielgruppensegmenten möglich werden.“

Nachrichten verfolgen - wann und wo der Zuschauer will

Die Hälfte der Befragten ist vor allem von den personalisierten Inhalten des digitalen Fernsehens überzeugt. Für das klassische Fernsehgerät im Wohnzimmer hat das fatale Folgen: Knapp jeder fünfte Deutsche (16 Prozent) besitzt schon gar kein Fernsehgerät mehr und schaut ausschließlich digital TV. Auch die starre Programmstruktur des Fernsehens kommt nicht mehr so wirklich an. Mittlerweile wollen Nutzer die Nachrichten einfach dann sehen, wenn sie Zeit und Lust haben, nicht beispielsweise um genau 20:00 Uhr. 70 Prozent der Deutschen verfolgen das aktuelle Tagesgeschehen inzwischen auch per TV-Stream auf dem Smartphone oder Tablet.

Zahlen für mehr Qualität

Neben den Nachrichten schauen die Deutschen auf ihren mobilen Geräten bevorzugt TV-Inhalte wie Serien (64 Prozent), Entertainment/Musik (62 Prozent) und Sport (50 Prozent). Pay-TV-Angebote wie Netflix oder Sky werden dabei mittlerweile schon von knapp jedem Dritten (31 Prozent) genutzt. Dass die Nutzer dafür bezahlen müssen, stört sie nicht. 43 Prozent der Pay-TV-Nutzer sind so unzufrieden mit den frei verfügbaren TV-Inhalten, dass sie eben einfach bereit sind für ein besseres Programm zu zahlen. Beim digitalen Bezahlfernsehen überzeugen vor allem die inhaltlichen Angebote (55 Prozent) und das akzeptable Maß an passender Werbung (36 Prozent). Außerdem sind die Alternativen zum Fernsehgerät mittlerweile auch relativ erschwinglich geworden. Fast jeder Zweite (43 Prozent) empfindet die monatlichen Preise des Pay-TV, die meist unter zehn Euro liegen, als bezahlbar.

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