Was muss ein CMO alles können?
9. Juli 2015 (sb)Der digitale Wandel ist unterhaltsam und spannend. Ständig neue Technologien, Smartphones, Laptops, alles wird vernetzt. Für Otto-Normal-Verbraucher eine Welt aus Technik und Gadgets, die Spaß machen und immer wieder überraschen. Doch wer denkt an die armen Menschen, die mit Marketing ihr Geld verdienen? Das Berufsbild des CMOs, also des Chief Marketing Officers, wird durch diesen technischen Wandel ständig vor neue Herausforderungen gestellt, dass eine Studie nun untersucht hat, was ein guter CMO in Zukunft können und lernen muss.
So würden die meisten deutschen Marketingentscheider den idealen Marketer beschreiben, der auch in Zukunft erfolgreich sein wird: Technisch versiert und ein Early Adopter neuer Technologien (58 Prozent). Die Anforderungen sind also hoch und für viele CMOs ist es bis genau dahin auch noch ein weiter Weg: Knapp jeder Vierte zweifelt an seinen persönlichen Technik-Skills. Dies ist das Ergebnis des aktuellen „Digital Roadblock Report 2015“, den das Marktforschungsinstitut Edelman Berland im Auftrag von Adobe umgesetzt hat.
Mehr als 1.300 Marketingverantwortliche in Deutschland, Frankreich und Großbritannien wurden für die Studie befragt. Knapp drei Viertel sehen die Fähigkeit, technologische Entwicklungen zu adaptieren und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nachhaltig zu unterstützen, demnach als einschneidenste Veränderung im Anforderungsprofil eines jeden Marketers. Für künftige Marketing-Erfolge wird es nach Ansicht der Befragten beispielsweise entscheidend sein, die eigene Mobile Expertise voranzutreiben (69 Prozent) und den Daten-Fokus weiter zu schärfen (55 Prozent). Dies ist umso wichtiger, da es in ihren Unternehmen bislang an Digital Marketern, Data Analysten und Mobile Marketern mangelt.
Bei allem Einfluss, den der digitale Wandel auf das Berufsbild des Marketers hat, bisher zumindest fühlen sich Deutschlands Marketingentscheider für alle anstehenden Aufgaben relativ gut gerüstet: Zwei Drittel von ihnen sind der festen Überzeugung, dass sie über alle erforderlichen Skills verfügen, um im heutigen Marketing erfolgreich zu performen. Und das auch aus technologischer Sicht: Genau so viele hatten bislang keinerlei Probleme damit, aktuelle Technologien in die tägliche Arbeit eines Marketers einzubeziehen. Dennoch reichen diese Skills offenbar für die meisten nicht aus, um sich selbst als technisch versiert zu bezeichnen.
Relativ überraschend ist allerdings, dass 42 Prozent noch immer allein auf ihr Bauchgefühl vertrauen, wenn wichtige Entscheidungen für die Marketing-Strategie gefällt werden müssen. Nur 37 Prozent setzen dabei bereits auf die Daten-Analyse. Als größte Hürden, um den künftigen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen, werden vor allem fehlende Weiterbildungsangebote in neuen Marketing-Skills (21 Prozent), der Widerstand im eigenen Unternehmen gegen neue Programme (28 Prozent) und unzureichende interne Strukturen (14 Prozent) ausgemacht. Unterstützung suchen die Marketingentscheider übrigens vor allem in der Sales-Abteilung. Aber auch die Zusammenarbeit mit der IT und der Produktentwicklung spielen für die tägliche Arbeit im Digital Marketing eine wichtige Rolle.