Kleine und mittelständische Unternehmen haben Defizite im Online-Marketing
30. Juli 2015 (sb)Dass digitales Marketing in großen und internationalen Unternehmen eine wichtige Rolle spielt, ist klar. Was aber ist mit den kleinen Unternehmen, die in der Regel ohne Marketingabteilung auskommen müssen und dennoch den Anschluss im digitalen Zeitalter nicht verpassen wollen? Der Online Marketing Dienstleister Reach Local hat über 100 kleine und mittelständische Unternehmen zu ihren Online Marketing Aktivitäten befragt. Das Ergebnis: Mittelständische Unternehmen haben hier erheblichen Nachholbedarf.
Nur ein Drittel der KMUs hat das nötige Know-How
Kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland befinden sich hinsichtlich des Digitalisierungsgrades noch immer nur im Mittelfeld und stehen somit vor einer großen Herausforderung. Das zeigt auch die Umfrage von Reach Local. Nur knapp ein Drittel der Befragten bescheinigte sich selbst oder seinen Mitarbeitern ausreichende Kenntnisse in Online-Marketing. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) hat demnach zudem noch kein Verständnis dafür, wie performancebasierte Marketing-Aktivitäten den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens nachhaltig positiv beeinflussen können.
Immerhin: Knapp ein Drittel der befragten Unternehmen gab an, genaue Kenntnisse über die Wirkung verschiedener Marketingkanäle zu haben, während sich 37 Prozent explizit mehr Wissen dazu wünschten, wie sie ihr Budget effektiver einsetzen können. Zudem gab über ein Viertel der Befragten an, ausschließlich intuitiv in Marketingmaßnahmen und -kanäle zu investieren, ohne für deren Erfolge tatsächlich Belege zu haben. Bei den kleinen Betrieben bis zu 49 Mitarbeitern haben sogar 72 Prozent der Befragten keine Kenntnis darüber, welche eingesetzten Marketingmaßnahmen die effektivsten sind.
Die Zeit ist zu knapp
22 Prozent der Befragten äußerten aber den Wunsch, sich gerne mehr mit Marketing beschäftigen zu wollen, während 14 Prozent der Ansicht sind, dass Online-Marketing für sie zu zeitaufwändig sei. Dennoch beschäftigen lediglich zwei Drittel der Befragten mindestens einen externen Dienstleister für ihr Online-Marketing, während ein Drittel alle Aufgaben selbst übernimmt. Auf die Frage nach der Verteilung des Budgets für Online-Marketing entfiel laut Studie der weitaus größte Anteil auf Suchmaschinen-Werbung, gefolgt von Suchmaschinen-Optimierung, die zusammen 49 Prozent der Ausgaben ausmachen.
Jeder vierte Mittelständler plant Websitepersonalisierung
Viele Unternehmen können durch die Personalisierung ihrer Website ordentlich dazu gewinnen, besonders bei der Comversion. Besucher und Kunden erhalten so je nach Interessen und Verhalten individuelle Angebote, wenn sie auf der Unternehmenswebsite oder dem Onlineshop surfen. Aktuell setzt laut einer Studie im Auftrag von etracker aber erst ein Viertel der Unternehmen Personalisierungsmaßnahmen auf ihren Websites ein. In etwa genau so viele (27 Prozent) planen aber, diese Möglichkeiten in Zukunft auch zu nutzen.
Viele Unternehmen beantworten Anfragen zu langsam oder gar nicht
Ein großes Problem stellt offenbar auch das Beantworten von Kundenanfragen dar. Die ReachLocal-Umfrage ergab, dass nur 15-20 Prozent der befragten Unternehmen die Beantwortung von E-Mails oder Websiteanfragen innerhalb einer Stunde gewährleisten könnten.„Online-Marketing kann sehr effektiv sein, aber es ist Geldverschwendung, wenn Sie nicht schnell auf die Anfragen reagieren können. Das gesamte Marketing und der Kaufzyklus müssen gut funktionieren, um sicherzustellen, dass wertvolle Leads nicht verloren gehen", sagt Burkhard Leimbrock, General Manager ReachLocal Deutschland und Österreich.
Und es kommt noch dicker: 65 Prozent der Befragten gaben an, dass sie auf bis zu ein Viertel ihrer Anfragen überhaupt nicht reagierten und 17 Prozent räumten ein, dass sie sogar bis zur Hälfte ihrer Anfragen nicht weiter verfolgen. Burkhard Leimbrock ergänzt: „Online-Marketing und Lead-Management werden immer komplizierter, aber es gibt Werkzeuge, die den Prozess automatisieren können und schnelle Rückmeldungen über den Erfolg der Marketingausgaben geben. Weil Zeit kostbar ist, müssen kleine Unternehmen die Möglichkeit von Online-Marketing nutzen und in die Maßnahmen investieren, die ihnen weiterhelfen.“