Facebook will Publishern die Werbeeinnahmen für Anzeigen im Umfeld ihres Facebook-Contents überlassen? Diese Meldung hat uns nach dem langen Wochenende ganz schön aufgeschreckt. Dem Wall Street Journal zufolge bietet der Social Media Riese dies an, um Publisher zu überzeugen, ihren Content direkt auf Facebook zu veröffentlichen, anstatt nur einen Link zu posten.
Denn klicken User auf diesen Link, werden sie von Facebook auf eine andere Seite geleitet, wo sie dann beispielsweise einen Artikel lesen können. Gerade auf dem Handy funktioniert das aber nicht immer so schnell, was eine hohe Frustrationsrate birgt. Genau das will Facebook nicht, so das Wall Street Journal. Demnach plant das Unternehmen Nachrichten und Videos von unter anderem Buzzfeed, The New York Times und National Geographic selbst auszuliefern. Starten könnte dieses Vorhaben vielleicht sogar noch in diesem Monat.
Die Meinungen der Publisher zu diesem Plan könnten nicht weiter auseinander liegen. Einige zeigen sich interessiert, andere sind skeptisch, sich noch enger an das soziale Netzwerk zu binden. Fest steht: Facebook ist für Publisher aus dem journalistischen Umfeld eine essenzielle Distributionsmöglichkeit geworden. In den Vereinigten Staaten bezieht Umfragen zufolge fast die Hälfte der Bevölkerung ihre Informationen über politische Themen via Facebook.
Warum ist Facebook überhaupt bereit, sein Anzeigen-System umzustellen? Einerseits, so das Wall Street Journal, sicherlich, um Publisher anzuwerben. Sie würden den neuen Plänen zufolge alle Erträge behalten, die sie durch die Werbeanzeigen auf ihren Facebookseiten einfahren. Was aber wohl die wichtigste Motivation für das soziale Netzwerk sein wird: Jede Sekunde, die die Nutzer damit verbringen, auf die Weiterleitung zu einer anderen Website zu warten, ist eine Sekunde weniger auf Facebook.
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