Welcher Werbeträger hat in Deutschland außerhalb von Google-YouTube und Facebook die Nase bei der Videonutzung vorn? Wenn es um die reinen Abrufzahlen geht, ist es das Gamingportal Twitch.tv, das seit September 2014 zum Amazon Konzern gehört. Laut der Dezemberauswertung des IVW liegt Twitch.tv mit 133,92 Mio. Videovisits weit vor dem Videoportal MyVideo (24,39 Mio. Videovisits) und Bild.de (21,57 Mio. Videovisits). Vor allem bei der mobilen Nutzung weiß das Live-Streaming Portal für Videospiele zu überzeugen. Betrachtet man allerdings mithilfe der AGOF Daten die Nettoreichweite, relativiert sich das Bild.
Mit Twitch.tv können Gamer ihre Spiele per Live-Stream einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Das Portal überträgt auch die wichtigsten eSports Events und gilt als Heimat der Gaming-Nerds. Das Publikum ist entsprechend einzuordnen und entspricht dem Klischee: Laut AGOF sind 88,8 Prozent der Twitch.tv-Nutzer männlich, mehrheitlich im Alter von 14 bis 29 Jahren. Vermarktet wird Twitch.tv in Deutschland übrigens von SevenOne. Neben klassischen Ads auf der Webseite können auch In-Stream Ads (Pre-, Mid- und Post-Rolls) eingebunden werden.
Trotz den beeindruckenden Abrufzahlen, ist die Nettoreichweite vergleichbar niedrig. Eine AGOF Analyse für Adzine für die Monate Juli bis September hat eine durchschnittliche Nettoreichweite von 1,82 Mio. Unique User ergeben. Hinsichtlich der mobilen Nutzung weiß Twitch.tv eher zu überzeugen. Laut den Mediadaten von SevenOne erzielt Twitch.tv Mobile (Apps und Mobile Seite) über 107 Mio. Visits und 1,7 Mio. Videoviews. Zwar ändert sich auch hier das Bild durch die Betrachtung der AGOF Daten, doch insgesamt erreicht Twitch.tv gut 1 Million mobile Unique User mit den Apps und 1,2 Mio. Uniques mit Apps und mobiler Webseite. Eine noch immer beachtliche Zahl. Amazon hat übrigens für Twitch 970 Mio. US-Dollar gezahlt nachdem der ursprüngliche Bieter Google abgesprungen war. In Mountain View befürchtete man, dass die US-Aufsichtsbehörde eine Übernahme missbilligen würde. Denn Twitch und YouTube gemeinsam wären den Wettbewerbshütern wahrscheinlich zu viel gewesen.
Seit Juli 2014 veröffentlicht die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) im neuen IVW-Kategoriensystem 2.0 auch die nach Audio- und Videostreaming differenzierbaren Daten aus der technischen Messung der INFOnline GmbH. Der Trägerverband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) hat dazu nun ein interessantes Ranking zu den Onlineangeboten mit den höchsten Videoabrufen in Deutschland (Dezember) veröffentlicht, das wir Ihnen nicht vorenthalten wollen:
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