Drei Sekunden: Mehr Zeit gibt die Mehrheit der Kunden einem Online-Shop nicht, um die eigenen Angebote zu laden, so das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung von Dyn, einem cloudbasierten Unternehmen für Internet-Performance. Hierzu wurden 1400 Konsumenten in 11 Ländern (USA, EMEA und APAC) befragt.
Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Konsumenten weltweit brechen einen Einkauf nach dieser kurzen Zeitspanne ab, wenn die Seite nicht innerhalb dieser kurzen Zeit geladen ist. Eine zweite Chance wird dem versuchten Einkauf selten gegeben. Zudem glauben 85 Prozent aller Befragten, dass die Geschwindigkeit mit der der Online-Shop lädt, eine Art Vertrauensbonus sei.
Der globalisierte Handel zeige sich laut Studie darin, dass zwei Drittel der Befragten einen Einkauf in einem Shop getätigt hat, der im seinen Sitz im Ausland hat. International agierende Händler stünden laut Paul Heywood, Managing Director EMEA von Dyn, vor einer großen Herausforderung: „Egal, aus welchem Land ein möglicher Kunde den eigenen Shop besucht - die Performance muss immer optimal sein“.
Nachsichtige Deutsche
Deutsche seien bei „schlechter Performance“ nachsichtiger als, beispielsweise, Shopper aus China, Israel oder Malaysia. Nur „ein Drittel bricht den Einkauf ab, wenn die Website nicht nach drei Sekunden geladen hat. Doch auch nur 32 Prozent warten länger als fünf Sekunden“, sagt der Untersuchungsbericht über die deutsche Geduld.
Lässiger als der Rest der Shopper-Welt seien die Deutschen auch in punkto zweite Chancen: „Über 80 Prozent der Deutschen würden einer Seite eine zweite Chance geben, wenn diese beim ersten Versuch nicht lädt. Deutsche Shop-Anbieter, die international bestehen wollen, dürfen sich aber nicht an ihren einheimischen Kunden orientieren: International gaben nur 65 Prozent der Befragten an, einer Website eine zweite Chance zu geben. Von den Befragten aus den Niederlanden würden nur 17 Prozent ein zweites Mal kommen, von den Briten nur ein Drittel“, heißt es weiter.
International Shoppen
Verbraucher aus Israel (90,2 Prozent), Hong Kong (87,2 Prozent), China (86,8 Prozent) und Singapur (84,1 Prozent) shoppen sehr gerne international. Global haben nur 28,5 Prozent aller Befragten noch nie in einem Online-Shop mit Sitz in einem anderen Land eingekauft. 85 Prozent aller Befragten würden es laut Umfrage in Betracht ziehen, öfters international einzukaufen, wenn dies schneller und einfacher ginge. 70 Prozent würden unter dieser Voraussetzung ganz sicher öfters international einkaufen.
Die eigene Performance im Griff?
Laut Dyn-Analyse wünschen sich Online-Shopper von E-Commerce-Anbietern folgende drei Dinge: Erstens müssen Online-Shops über alle Verkaufspunkte hinweg dieselbe hohe Nutzererfahrung bieten. Zweitens sollen E-Commerce-Anbieter ihren Kunden helfen, schneller zu finden, was diese im Shop suchen und drittens müssen Anbieter „am grundlegenden Auftritt und der Nutzererfahrung ihrer Webseiten arbeiten“.
Ob es stimmt, dass professionelle Händler die eigene Infrastruktur „meist noch nicht im Griff“ hätten, wie Paul Heywood sagt, bleibt abzuwarten. Die Untersuchung gibt keine Auskunft über die Größe der Shops an. Darüber hinaus bleibt anzumerken, dass eine Untersuchung mit 1400 Befragten in 11 Ländern nur eingeschränkt repräsentativ sein kann.