Die neue Tagesablaufstudie „IP Fourscreens Touchpoints“, von IP Deutschland widmet sich der Frage, mit welcher Intensität und in welchem Kontext verschiedene Altersgruppen die verfügbaren Medien und ihre Funktionalitäten im Alltag nutzen. Der Vermarkter wollte zudem wissen, welche Rolle Mobile, Second Screen und Social Media dabei spielen. Kaum überraschend für die Studie, kommt TV dabei am besten weg. Interessant ist aber zu beobachten wie vor allem das Smartphone das Mediennutzungsverhalten verändert hat.
Die methodisch neue Studie untersucht die Kontaktpunkte mit den vier Bildschirmen TV, PC, Tablet und Smartphone und liefert bevölkerungsrepräsentative Ergebnisse mit Erkenntnissen zu den Trends Konvergenz und Multiscreening. Ein nicht zu verwunderndes Kernergebnis der Untersuchung: Bildschirme, vor allem TV und Smartphone, bestimmen die Mediennutzung im Alltag.
Die Fourscreen Touchpoints erfasst die Bedeutung von Bildschirmmedien im Alltag der Deutschen. Dafür dokumentierten 1.321 Teilnehmer zwischen 14 und 59 Jahren im mobilen Smartphone-Tagebuch per App stündlich über drei Tage ihre Aktivitäten und lieferten so mehr als 40.000 Momentaufnahmen (Touchpoints). - Im Altersvergleich wurden 14–25 Jahre, 26-35 Jahre, 36-45 Jahre und 46-59 Jahre voneinander unterschieden.
Bei jedem vierten Tagebucheintrag wurde Fernsehen geschaut – und das in allen Altersgruppen. Die Smartphone-Nutzung offenbart deutliche Alterseffekte: Sie liegt bei den Jüngeren (14 - 25 Jahre) höher und schafft so zusätzliche Bildschirm-Kontakte. Keine Unterschiede zeigen sich dagegen beim Gebrauch von TV, PC oder Tablet.
Die Bildschirme sind größtenteils „Stubenhocker“, sogar die tragbaren Geräte wie Tablets, Laptops. Während der immobile Fernseher ausschließlich im Haus und Desktops überwiegend am Arbeitsplatz genutzt werden, ist das Smartphone überall und das nicht internetfähige Handy fast immer außer Haus im Gebrauch.
Obwohl jeder Bildschirm nun alles kann, bedienen die einzelnen Screens spezielle Nutzungsbedürfnisse; für jeden Nutzungskontext und jede Anwendung werden sie speziell ausgewählt. Der Fernseher stehe nach wie vor für Bewegtbild und behauptet seine Position als Leitmedium: 88 Prozent der Nutzung entfalle auf den klassischen, linearen TV-Konsum. Eine Betrachtung des gesamten Bewegtbild-Konsums (die Summe der Bewegtbild-Kontakte über alle Screens) zeige, dass auch dieser auf dem großen Fernsehbildschirm stattfindet (86%), selbst bei den Jüngeren (76%).
Smartphones seien vor allem Kommunikationsmittel und dienen dem Austausch mit anderen über Messenger, soziale Netzwerke oder Emails. Desk- und Laptops stehen für Arbeit und Austausch z.B. via Mail oder Soziale Netzwerke. Das „breit einsetzbare“ Tablet würde vor allem für Kommunikation und Unterhaltung genutzt.
Multiscreening: Ein überschätzter Trend?
Multiscreening, die parallele Nutzung mehrerer Screens, tritt in allen Altersgruppen auf, übersteigt aber selten zwei Bildschirme, so ein weiteres Ergebnis. Die häufigste Form des Multiscreening ist die Parallelnutzung von TV mit einem weiteren Screen, meist dem Smartphone. Rund ein Drittel der Befragten nutzen diese beiden gemeinsam. Trotzdem würde Fernsehen überwiegend exklusiv konsumiert (82%), auch von den Jüngeren (74%).
Die Parallelnutzung ist von der Tageszeit abhängig: Ab 15.00 Uhr sinkt die Tendenz zum Zweitbildschirm und sorgt in der Primetime für eine hohe TV-Exklusivnutzung. Multiscreening steigt mit der Geräteausstattung: Zuschauer, die mehrere Screens besitzen, nutzen diese parallel zum TV – häufig auch für sendungsbezogene oder –begleitende Inhalte (Second Screen). Doch selbst die vollausgestatteten „Fourscreener“ schauen Fernsehen vor allem exklusiv (73%), so jedenfalls die Studie des Kölner RTL-Vermarkters IP Deutschland.
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