Der interaktive Handel ist zurück auf dem langfristigen Wachstumskurs: Nach einem überraschenden Rückgang im 2. Quartal 2014 weist die Verbraucherstudie „Interaktiver Handel in Deutschland“ des Bundesverbands E-Commerce und
Versandhandel Deutschland (bevh) im 3. Quartal wieder ein Wachstum um 2,0 Prozent aus. Treiber ist hierbei der Multichannel-Handel, der den Abstand zu den Online-Marktplätzen verkürzt. Für das Jahr 2014 rechnet der Verband
weiterhin mit einem größeren Wachstum als im gesamten Einzelhandel.
Ein Trend setzt sich laut Studie fort: Immer mehr Händler setzen auf die Mehrkanalstrategie. Analysiert nach Versendertypen fällt der größte Umsatzanteil mit 5.272 Mio. EUR zwar nach wie vor auf die Onlinemarktplätze- jedoch mit rückläufiger Entwicklung (3. Quartal 2013: 6.596 Mio. EUR; -
20,1 Prozent). Die Multichannel-Versender konnten weiter deutlich aufholen und erwirtschafteten 4.393 Mio. EUR (3. Quartal 2013: 3.455 Mio. EUR; + 27,2 Prozent). Im Jahresverlauf 2014 zeigt sich damit eine klare Entwicklung. Lagen im letzten Jahr die Umsätze der Onlinemarktplätze immer deutlich vor denen der Multichannel-Versender, so nähern sich die Kanäle jetzt immer weiter an.
Das deutlich gedämpfte Konsumklima im Jahresverlauf bekam auch die Branche des Interaktiven Handels zu spüren. Der bevh sieht in seiner aktualisierten Jahresprognose für 2014 nur noch ein einstelliges Wachstum, das jedoch über dem Wachstum des Einzelhandels insgesamt liegen wird. „Der Interaktive
Handel hat sich einen so hohen Anteil am Einzelhandel erarbeitet, dass konjunkturelle Schwankungen das langfristige Wachstum überlagern. Zweistellige Wachstumsraten sind weiter machbar, wie die
Multichannel-Versender im 3. Quartal gezeigt haben. Über den Grad des weiteren Wachstums entscheidet neben dem konjunkturellen Umfeld vor allem, wann neue Angebote bislang wenig versandhandelsaffiner Branchen wie Lebensmittel und Möbel breite Konsumentenschichten überzeugen“, sagt Gero Furchheim, Präsident des bevh.