Der Suchmaschinenkonzern Google modifiziert regelmäßig seine Algorithmen für die Bedingungen eines guten Rankings in den Suchergebnissen. Das neue Penguin Update 3.0 ist in den USA seit dem Wochenende in Kraft. Um Verschlechterungen im Ranking zu verhindern, reagieren SEO-Verantwortliche in der Regel zügig auf diese Modifikationen. Man kann bei der Optimierung aber auch des Guten zu viel tun.
"Ein allzu engagiertes Anpassen von Webseiten ist keine Seltenheit", sagt Steffen Blankenbach, Director SEO & Analytics von eprofessional. "Speziell nachdem Suchmaschinen am Algorithmus geschraubt haben, antworten Unternehmen häufig mit zu viel SEO. Damit steigt das Risiko, dass die Reaktion auf ein Update mehr schadet als nützt", so Blankenbach. Er rät zu einer dosierten Optimierungsstrategie und nennt vier Aspekte, auf die Unternehmen dabei achten sollten:
1: Vermeiden Sie Keyword-Kannibalismus
Ein Indiz für die Überoptimierung einer Website ist, wenn sich die gelistete URL für einen bestimmten Suchbegriff häufig ändert, also immer mal wieder eine andere Unterseite in den Suchergebnissen erscheint. Das bedeutet, dass sich die Suchmaschine für keine Seite richtig entscheiden kann. Man spricht hier von Keyword-Kannibalismus. Das Potential für ein gutes Ranking der relevantesten Seite neutralisiert sich damit praktisch. Um zu prüfen, ob Ihre Seite davon betroffen ist, können Sie bei Google die Site-Abfrage (site:ihre-domain.de) nutzen. Geben Sie das Keyword zusätzlich mittels der Feldsuche "intitle:" ein, um Unterseiten zu identifizieren, die offensichtlich auf identische Keywords optimiert sind.
Es kann allerdings auch passieren, dass eine Webseite einfach grundsätzlich schlechter zu einem Suchbegriff rankt, beispielsweise weil die Linkpower der Seite auf zu viele inhaltlich gleiche Seiten verteilt wird. Dieser Umstand ist dann nicht mehr so leicht zu identifizieren und bedarf einer genaueren Analyse.
2: Nutzen Sie interne Verlinkungen sinnvoll
Beim Erzeugen von Unterseiten für neue Keywords sollten Unternehmen sicherstellen, dass die neuen Inhalte auch gut in die bestehende interne Verlinkung der Seite integriert werden können. Eine Linkwolke im Footer der Webseite ist heute nicht mehr state of the art.
Eine Auflistung aller Unterseiten über eine Site-Abfrage unterstützt Sie bei der sinnvollen internen Verlinkung. In Kombination mit einem Suchbegriff werden alle Dokumente eines Webauftritts angezeigt, die für diesen Begriff ranken. Häufig ist es so, dass die Seite mit dem größten Ranking-Potential für diesen Begriff an Position eins steht. Bei allen anderen Seiten sollten Sie prüfen, ob sie als Basis für eine zusätzliche interne Verlinkung genutzt werden können.
3: Optimieren Sie nicht zu feinkörnig
Ein SEO-Grundsatz lautet, dass man auch Synonyme und verwandte Begriffe eines Keywords auf einer Seite verwenden soll. Außerdem ist Google mittlerweile in der Erkennung und Interpretation von Wortfeldern sehr gut geworden. Das bedeutet, dass Unternehmen nicht für jede kleine Keyword-Variation auch wirklich noch eine eigene Landingpage benötigen. Man muss trotzdem nicht lange im Index suchen, um Seiten zu finden, die beispielsweise für folgende Begriffe optimiert sind: "günstige Internetanbieter", "billiger Internetanbieter", "günstigster Internetanbieter" und "billigster Internetanbieter". Inhaltlich sind solche Seiten quasi identisch und man erzeugt damit keinerlei zusätzliche Relevanz, geschweige denn einen Mehrwert für die Nutzer.
4: Behalten Sie die Kontrolle
Prüfen Sie Ihren Webauftritt laufend, und haben Sie Mut zum Probieren. Testen Sie, auch wenn Sie riskieren, durch einen geänderten Seitentitel temporär zwei bis drei Positionen für ein Keyword einzubüßen. Nur so finden Sie heraus, welche Optimierung funktioniert und welche nicht.
Verhindern Sie zudem durch regelmäßige Kontrollen Auswüchse von Seiten und Content. Qualität und Relevanz entscheiden darüber, ob ein gutes Ranking möglich ist oder nicht. Die Qualität eines Webauftritts stellen SEO-Spezialisten auch damit sicher, dass sie nur Inhalte zur Indexierung zulassen, die auch wirklich relevant für die Sichtbarkeit sind. Veraltete Inhalte beispielsweise vergrößern zwar die Anzahl Ihrer Webseiten im Index, verwässern aber die Relevanz. Weniger ist einfach mehr.
Die Anregungen wurden uns freundlicherweise von der Performance-Marketing Agentur eprofessional zur Verfügung gestellt.