Der chinesische Amazon-Ebay-Hybrid Alibaba hat mit seinem Gang an die New Yorker Börse Nyse Rekord um Rekord gebrochen. Gut 38 Prozent legte das Papier des Internet-Schwergewichts zu; die Aktie, die am Donnerstag mit 68 Dollar bewertet wurde, ging mit 92,70 Dollar in den Handel und mit 93,89 wieder heraus. Alibaba beendete den ersten Handelstag am Freitag an der Wall Street damit als 232 Milliarden Dollar schweres Unternehmen. Der Blasenschock um die Jahrtausendwende scheint überwunden, zumindest hoffen Kapitalmarktexperten, dass sich die Fehler aus dem Internetboom nicht wiederholen.
Obgleich ein wenig nüchterner, wiederholt sich dennoch schon jetzt eines, nämlich der Hype ums Kapital. Mit der Alibaba Gruppe, die ihren Sitz in Hangzhou, dem Geburtsort des Gründers und CEO Jack Ma hat, hat die Wall Street einen neuen Superstar. Und auch dieses Mal kommt er aus China. Neben Alibaba, der Agricultural Bank of China und der Industrial and Commercial Bank of China sind nicht nur drei asiatische Unternehmen in den Top Ten der größten Börsengänge weltweit – sie belegen darüber hinaus auch die Plätze 1, 2 und 3.
Auch wenn Jack Ma, ein ehemaliger Englischlehrer, der im November seinen 50. Geburtstag feiert, seine Konkurrenz in Kalifornien und nicht in China verortet, ist seine Erfolgsstory eine asiatische, allerdings eine, die von der westlichen Konkurrenz verstanden wird und diese zu einer globalen macht. Aus dem Stand kletterte der Onlinehändler hinter Google und Microsoft auf den dritten Platz der weltweit wertvollsten Internetfirmen und steht somit noch vor Facebook.
Alibaba wirbelt so einiges an Selbstverständlichkeiten durcheinander, das „Sillicon Valley gerät in die Defensive“, wie das Handelsblatt schreibt. Internetplatzhirsche wie Google oder auch Amazon bekämen eine härtere Konkurrenz. Nur Yahoo, das Anteilseigner des chinesischen Unternehmens ist, könne sich aktuell freuen, hat es mit dem Börsengang um die fünf Milliarden Dollar eingenommen, die der kränkelnde Internetpionier gut gebrauchen kann.
Das Onlinemagazin Ars Technica schreibt mit Bezug auf das Wall Street Journal , dass viele Investoren nicht die Möglichkeit hatten Shares am ersten Tag zu kaufen. Die Hälfte der Shares wurden an 25 Investmentunternehmen verkauft. "That's unusually concentrated for a deal of this size, said a banker familiar with the process,” the WSJ notes. Sources also say that most of the shares went to US investors.” Sein “Sesam öffne dich”, hat Jack Ma gefunden.
Foto und Logo: alibabagroup.com