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DISPLAY ADVERTISING

Neue Werbeplattform: Facebook rollt Atlas aus

30. September 2014

Facebook hat gestern mit Atlas eine neue Werbeplattform gestartet. Mit Atlas erweitert Facebook seine Vermarktungstätigkeit kanalübergreifend auf Umfelder außerhalb des eigenen Social Networks. Der Name stammt vom Adserver Atlas, der auch das technologische Backend bildet und den Facebook Anfang 2013 für verhältnismäßig wenig Geld von Microsoft übernommen hatte.

Und hier fangen schon die ersten Missverständnisse an. Atlas gab es schon vor dem Facebookstart als "New Atlas". Atlas ist ein eigenständiges Unternehmen, das eine Werbeplattform mit eigenem Adserver betreibt und es Werbetreibenden ermöglicht, Zielgruppen zu definieren und geräteübergreifend Kampagnen zu managen und mit einem Frequency Cap auszusteuern. Bei Atlas spricht man von „People Based Marketing und Targeting", das durch die Verbindung eines eigenen Tag Managements, Multi-Device Tracking, Customer Journey Anaylse und Reporting ermöglicht werde.

Neu ist seit dem gestrigen Roll-Out nunmehr, dass Facebook Datensätze in anonymisierter Form in Atlas integriert. Damit können Zielgruppen auch außerhalb von Facebook besser nach ihren Interessen, Geschlecht, Alter, Device und Standort gebildet und mit Displaywerbung angesprochen werden. Zudem können Advertiser eigene Kampagnendaten wie zum Beispiel ihre Webseitenbesucher in das Kampagnen-Management-Tool von Atlas importieren.

Laut einem Facebook-Sprecher ginge es aber nicht darum Facebooknutzer außerhalb des Social Networks mit Werbung zu verfolgen. Außer den anonymisieren Daten, die das Targeting verbessern sollen, würde zwischen Facebook und der Atlas kein weiterer Datenaustausch stattfinden. Damit Atlas die Werbung geräteübergreifend ausliefern kann, sei es zudem nicht notwendig, dass ein Facebook-Nutzer bei Facebook eingeloggt ist. Das Cross-Device Tracking funktioniere über eine Kombination aus Cookie und den anonymisierten Facebook Daten und - sofern Cookies nicht zielführend sind - über spezielle Geräte IDs, darunter Apples IFDA und der AndroidID.

Atlas wird vielerorts als Werbenetzwerk beschrieben, was mittelfristig auch die richtige Beschreibung ist. Dazu muss Facebook zunächst die Publisher für Atlas gewinnen, die ihrerseits Inventar freigeben müssen. Es ist davon auszugehen, dass es vor allem die vielen kleinen Webseitenanbieter sein werden, also der Mid- und Longtail, die Facebook einen Zugang ermöglichen werden, um so ihre Webseiten über Facebooks Atlas besser monetarisieren zu können. Damit wird Atlas zu einer zusätzlichen Erlösquelle und vielversprechenden Alternative zu Googles Display Netzwerk (GDN) und zwar sowohl für Publisher als auch für Werbetreibende.

Mehr infos zu Atlas gibt es hier.

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