Velti verkauft Großteil der Mobile Marketing Sparte an Blackstone
5. November 2013 (gy)The Next Big Thing findet ohne Velti statt. Das amerikanische Mobile Advertising-Unternehmen Velti hat seine Insolvenz in den USA eingereicht und wird seine mobile Marketinggeschäfte in den USA, Großbritannien und Indien an die Investmentgesellschaft Blackstone verkaufen. Grund dafür ist die Zahlungsunfähigkeit des mobilen Ad-Giganten, die zum Teil durch Schuldenrückstände der Kunden entstanden ist. Nicht nur die Geschäfte von Velti Inc. werden verkauft, sondern auch die des Wireless Applikations Anbieters Air2Web Inc, Air2Web India, Velti DR Limited und der Mobile Interactive Group in Großbritannien. Der Verkauf soll bis Ende 2013 vollzogen sein.
2011 ging Velti an die Börse und sammelte 150 Mio.US-Dollar ein, beschäftigte in seiner besten Zeit 1000 Mitarbeiter und hat einige der größten Mobile Advertising-Deals abgeschlossen. 2012 erhielt das Unternehmen sogar ein 27 Millionen US-Dollar Werbebudget von einem einzelnen Advertiser. CEO Alex Moukas wurde als einer der bedeutendsten Pesönlichkeiten im Mobile Advertising gefeiert und im April 2013 ging Bauer Media UK eine mobile Marketing-Partnerschaft mit Velti ein.
Der Verkauf und die Insolvenz folgen auf Verluste in einem Zeitraum von über einem Jahr, sowie auf von Kunden unbezahlte Rechnungen, die zum Verstoß gegen die Kreditvereinbarungsklausel führten. Besonderen Schaden habe Velti durch den Bankenzusammenbruch in Griechenland und Zypern erlitten. In diesen und zwei weiteren Ländern verzeichnet das Unternehmen laut "Business Insider" mehr als 100 Mio. US-Dollar an ausstehenden Zahlungen ihrer Debitoren. Auch das mobile Ad-Exchange Mobclix wird eingestellt. Webpublisher haben die Plattform schon im August aufgrund der Zahlungsverspätungen verlassen.
CEO und Mitgründer Alex Moukas: „Wir haben beschlossen die ausstehenden Zahlungen den Regionen mit wirtschaftlichen Problem wie Griechenland und anderen zu erlassen. Viele unserer Kunden in den besagten Ländern konzentrieren sich mehr auf das Ansparen ihres Bargelds, als auf alles andere. Demzufolge sind sie auch nicht bereit oder in der Lage unsere neuen Zahlungsanforderungen zu erfüllen.“
Das Unternehmen wird die Geschäfte von mGage, ihrer Marketing- und Werbeplattform, sowie die des mobilen AdNetworks Velti Media behalten. Fraglich ist, wie das Unternehmen seine Schulden begleichen und die Umlaufvermögensanforderungen erfüllen will während es die Geschäftsführung neustrukturiert und neuorganisiert.
Quellen: Velti, Business Insider, Eigenrecherche