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DATA - Second Screen

Relevante Inhalte versus kurze Aufmerksamkeitsspannen

9. Oktober 2013 (stg)

38 Prozent der Deutschen, die online sind, agieren häufig gleichzeitig mit zwei oder mehr Bildschirmen. Häufigste Kombination sind der Fernseher und das Smartphone. Das ist ein Ergebnis einer YouGov-Online-Studie im Auftrag von Responsys, einem Anbieter für Cloud-Marketing-Software und -Services. Diese Umfrage zeigt, dass Marketing-Experten sich immer mehr anstrengen müssen, um bei diesen sinkenden Aufmerksamkeitsspannen in den Dialog mit Verbrauchern zu treten.

Tobias M. Zielke

„Diese Umfrage zeigt, dass Unternehmen auf jedem Kanal ein immer kleiner werdendes Zeitfenster zur Verfügung steht, um den Verbraucher zu erreichen“, sagt Tobias M. Zielke, Geschäftsführer der Responsys Gmbh. „Sinkende Aufmerksamkeit und wachsende Konkurrenz erfordern gezielt zugeschnittene Botschaften über den richtigen Kanal zur richtigen Zeit. Nur so können Unternehmen heute überhaupt noch in Kontakt mit Kunden und potenziellen Kunden treten und idealerweise einen Dialog etablieren. Deshalb sollten Marketing-Verantwortliche weg vom Kampagnen-gesteuerten und hin zum Nutzer-gesteuerten Marketing wechseln: Eine personalisierte und individualisierte Aussteuerung über alle Kanäle sind die Taktiken, mit denen Marketing-Fachleute aktuell zu den von vielen Seiten abgelenkten Verbrauchern durchdringen. Dazu müssen Unternehmen ihre Kunden natürlich kennen – denn diese bestimmen durch ihre Aktivitäten selbst, welche Inhalte sie über welche Kanäle empfangen möchten.“

Dual Screening ist alters- und geschlechtsspezifisch

Dual Screening, also der Parallelkonsum über zwei Screens, ist nicht in allen Bevölkerungsgruppen gleich weit verbreitet. So lässt dieser Trend mit zunehmendem Alter nach: Während mindestens die Hälfte der Altersgruppen unter 45 Jahren mehrmals die Woche oder öfter Dual Screening praktiziert, sind es bei Personen zwischen 45 und 54 Jahren nur noch 33 Prozent und ab 55 Jahren sogar nur noch 25 Prozent in der gleichen Häufigkeit. Das Klischee der besseren Multitasking-Fähigkeit von Frauen trifft dagegen nicht zu, denn während 42 Prozent der Männer regelmäßig auf zwei Monitoren oder mehr einige Male pro Woche aktiv sind, sind es bei den Frauen nur 34 Prozent.

Marketing-Druck steigt

Die Studie ergab außerdem, dass die Anzahl der digitalen Marketing-Botschaften in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. 69 Prozent der Befragten gaben an, dass sie heutzutage mehr dieser Marketing-Botschaften bekommen als noch vor drei Jahren. Wichtig ist es nun in Zeiten steigender Botschaften und nachlassender Aufmerksamkeitsspannen, aus der Masse herauszustechen und die eigenen Marketing-Maßnahmen für jeden Kanal und jede Zielgruppe optimal anzupassen.

So sollte Social Media mehr Beachtung geschenkt werden, denn hier schenkt ein Viertel der Verbraucher Unternehmensbotschaften überhaupt keine Beachtung. Mehr als die Hälfte der Nutzer unter 35 Jahren beachten Botschaften via Social Media immerhin bis zu einer Minute. E-Mails dagegen finden mehr Anklang und werden von acht Prozent der Verbraucher komplett ignoriert und 29 Prozent der Befragten verbringen eine Minute oder mehr mit gesendeten Werbemails.