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MOBILE

Autohandel fährt hinterher

12. Juli 2013 (stg)

Obwohl die Deutschen mehr und mehr das Internet mittels Smartphone, Tablet und Co. nutzen und so auch zunehmend einkaufen, sind Autohersteller und Händler noch nicht auf der Höhe der Zeit. Das ergab ein Expertentreff aus der Automobilbranche, die von der mobile.de veranstaltet wurde. Laut dem Vorstandsmitglied der Sixt Leasing AG, Dr. Rudolf Rizolli rennt der Autohandel seinen Kunden hinterher, da sich das Verhalten der Konsumenten schneller verändert als die Branche. Die Automobilwirtschaft müsse rasch umdenken.

Der Konsument geht heute gezielt im Netz auf die Suche nach Produkten oder Dienstleistungen - seine Reisen stellt er selbst zusammen, seine Brille wählt er ohne Beratung des Optikers und sein Müsli kreiert er genau nach seinem Geschmack.

Malte Krüger

"Wir sehen diese Entwicklung zunehmend auch beim Autokauf. Immer mehr Konsumenten eignen sich Detailwissen an und nutzen die Möglichkeit der individuellen Konfiguration ihres nächsten Wagens", so Malte Krüger. Entsprechend selbstbewusst treten sie dem Verkäufer im Autohaus gegenüber. Mit ihrem Smartphone können sie nicht nur direkt vergleichen, wo das Preis-Leistungs-Verhältnis für sie stimmt; sie konfrontieren den Händler vor Ort auch immer häufiger mit einem günstigeren Online-Angebot.

Dirk Freytag

Die Experten sehen, dass bei Automobilherstellern, aber auch bei Händlern, momentan eine abwartende Haltung vorherrscht. Dirk Freytag, CEO der YOC AG, hinterfragt: "Es ist doch merkwürdig, dass wir den Wandel in allen Lebensbereichen wahrnehmen, eine Auswirkung auf die eigene Branche aber offensichtlich nicht für möglich halten."

Die Branchenkenner fordern ein Umdenken: Die Automobilwirtschaft muss auf die neuen Kommunikations- und Mobilitätsbedürfnisse ihrer Kunden reagieren. Sei es durch technische Innovationen im Bereich des mobilen Internets, eine völlig neuartige Verteilung der Vertriebsaufgaben zwischen Herstellern und Händlern, die Konsolidierung des Händlernetzes oder neue Vertriebswege wie Carsharing & Co. "Es wird derjenige als Gewinner aus dem Wandel hervorgehen, der als erstes das stationäre sowie das mobile Internet als Chance annimmt und sich konsequent auf den Konsumenten einstellt", schließt Krüger.

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