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DATA - Recruting

Personalmarketer suchen Fachkräfte meist online

19. Juni 2013 (stg)

Die Mitarbeitergewinnung ist für europäische Unternehmen zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor geworden, gleichzeitig ist systematisches, strategisches Handeln in diesem Bereich immer noch die Ausnahme und der Stellenwert des Personalmarketings innerhalb der Unternehmen eher niedrig. Bei der Verteilung der Personalbudgets liegt der Fokus in Deutschland weiterhin auf der Schaltung von Stellenanzeigen (online 45 %). Dies ist ein Ergebnis des Personalmarketing Reports 2013, der heute von index Strategisches Personalmarketing in Berlin veröffentlicht wurde.

Eine systematische Auswertung des Stellenmarkts, Wettbewerbsbeobachtungen und auch die Erfolgsmessung von durchgeführten Maßnahmen sind keinesfalls Standard. Lediglich 12 Prozent der deutschen Teilnehmer führen eine systematische Analyse des Arbeitsmarktes durch und nur 1 Prozent analysiert systematisch die Recruiting-Aktivitäten anderer Unternehmen.

Budgets fließen in bekannte Kanäle

Bei der Verteilung der Personalbudgets liegt der Fokus in Deutschland weiterhin auf der Schaltung von Stellenanzeigen (online 45 %). Gleichzeitig verfügt jedoch nur ein Drittel der Unternehmen über ein Kommunikationskonzept für diesen Kanal. Insgesamt werden rund zwei Drittel der Personalmarketing-Budgets für Stellenanzeigen, Personalberater und Karrieremessen ausgegeben. Den veränderten Interessen der Zielgruppen und ihrer Mediennutzung wird damit kaum Rechnung getragen. Modernere Maßnahmen wie Social-Media-Aktivitäten (11%) oder Arbeitgebervideos (5%) erhalten deutlich geringere Budgets.

Rund 22 Prozent der Teilnehmer sehen in ihrem Unternehmen Optimierungsbedarf bei der Social-Media-Kommunikation. Allerdings werden nur 10 Prozent hier in den nächsten 12 Monaten auch aktiv.
 
"Unsere Studie zeigt, dass die Mitarbeitergewinnung zu einem strategischen Problem geworden ist, das die Unternehmen zum Umdenken zwingen wird. Angesichts von Fachkräftemangel, veränderter Mediennutzung und der zunehmenden Internationalisierung des War for talents sind neue Wege und ein gezieltes Handeln nach Management-Prinzipien erforderlich", erklärt Philipp Diefenbach, Leiter index Strategisches Personalmarketing. "Ansätze, die in anderen Unternehmensbereichen seit langem etabliert sind, müssen auch im Personalmarketing zum Standard werden. Ohne eine sorgfältige Analyse des Arbeitsmarktes, ohne Monitoring der Wettbewerber, ohne Erfolgsmessung und eine strategische Planung mit entsprechender Budget-Vergabe werden Unternehmen in Zukunft nicht mehr im Kampf um die besten Mitarbeiter bestehen können."