Zeitungen werden zunehmend nur noch digital gelesen
5. Juni 2013 (stg)Viele deutsche Zeitungs- und Zeitschriftenverlage digitalisieren ihre Strategien mit aller Kraft. Aber längst haben sich die deutschen Internet-Nutzer an kostenfreien Content gewöhnt. Nun gilt es, zahlungsbereite Zielgruppen zu identifizieren und ihnen die richtigen digitalen Inhalte anzubieten. Die W3B-Studien von den Marktforschern der Fittkau & Maaß Consulting zeigen, dass jeder dritte deutsche Internetnutzer Zeitungen und Zeitschriften nur noch digital liest.
Die W3B-Studien begleiten seit über zehn Jahren Nutzerverhalten und Zahlungsbereitschaft im Bereich digitaler Inhalte. Die aktuellen Daten vom April/Mai 2013 zeigen: Jeder dritte deutsche Internet-Nutzer liest die Zeitungen und Zeitschriften, die er regelmäßig konsumiert, inzwischen nur noch digital! Den stationären PCs sowie Laptops steht trotzdem noch die größte Bedeutung zu: 28 % der befragten Internet-Nutzer lesen auf diesen Geräten ihre Zeitung bzw. Zeitschrift. Es folgen Smartphones bzw. Internet-Handys mit 15 % und Tablets mit 13 %.
Ein positives Ergebnis ist, dass die Hälfte der befragten Internet-Nutzer nach eigenen Angaben bereit ist, für digitale Inhalte zu zahlen. Gut ein Viertel dagegen lehnt Paid Content grundsätzlich ab. Ungeachtet der öffentlich geführten Diskussionen über die Notwendigkeit, digitale Inhalte kostenpflichtig anzubieten, hat sich innerhalb der letzten drei Jahre der Anteil der zahlungsbereiten Online-Nutzer rückläufig entwickelt.
Der relativ hohe Anteil der zahlungsbereiten Internet-Nutzer ist größtenteils auf die aus Nutzersicht attraktiven multimedialen Inhalte zurückzuführen, so z. B. auf Musikdownloads sowie das Herunterladen, Streamen und Ausleihen von Filmen. Zahlungsbereitschaft für digitale redaktionelle Inhalte in Form von Nachrichten, Artikeln und Informationen signalisiert dagegen lediglich jeder sechste Befragte.
Wie so oft kommt es auch bei der Zahlungsbereitschaft für Paid Content auf das Produkt und auch auf die Zielgruppe an. Hoffnungsbringer für die erfolgreiche Vermarktung digitaler Redaktionsprodukte sind den W3B-Befragungsergebnissen zufolge männliche Nutzer sowie die zahlungskräftigen Tablet-Besitzer. Unter ihnen würde gut jeder Fünfte für redaktionelle Online-Inhalte zahlen. Als besonders attraktiv wurde zudem die Altersgruppe der 30- bis 40-jährigen Internet-Nutzer identifiziert: Hier zeigt sich sogar fast jeder Vierte zahlungsbereit.
Die Ergebnisse des W3B-Reports zeigen, dass das Lesen von Zeitungen und Zeitschriften auf digitalen Endgeräten bereits weit verbreitet ist und zukünftig weiter zunehmen wird. Nach wie vor steht jedoch dem steigenden Interesse, redaktionelle Inhalte digital zu lesen, nur eine überschaubare Gruppe zahlungsbereiter Nutzer gegenüber. Für Verlagshäuser gilt es, die für die eigenen Inhalte relevanten, zahlungsbereiten Zielgruppen zu identifizieren, ihre Bedürfnisse genau zu kennen und gezielt zu bedienen.
Zur ganzen Studie gelangen Sie hier.
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