Die Deutschen sind gegenüber neuen Technologien in der Unterhaltungselektronik aufgeschlossen – in der Praxis hängen sie jedoch eher traditionellen Medienangeboten und Konsumformen an. So können Smartphone, Tablet und E-Reader bewährten Laptops, Büchern nicht den Rang streitig machen. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland bei der Nutzung neuer elektronischer Devices häufig zurück. Das zeigt die aktuelle Studie „The State of the Media Democracy“ vom Wirtschafts- und Finanzdienstleister Deloitte.
„Connected TV“ lautet der Trend für fortschrittliches Fernsehen. Entsprechende Geräte finden sich in knapp einem Drittel der deutschen Haushalte – in etwa so viel wie in Großbritannien, Frankreich und den USA. Gegenüber 2012 hat die Verbreitung um 167 Prozent zugenommen. Dennoch ändern sich die Fernsehgewohnheiten kaum: 73 Prozent bevorzugen die traditionelle, lineare Art des TV-Konsums. Besitzer von Hybrid-Geräten sehen etwa zwei Drittel aller TV-Inhalte linear.
Smartphone & Co.: Laptop bleibt die Nummer eins
Mobile, internetfähige Endgeräte mit einer entsprechenden Anzahl von Features und Ausstattungsdetails sind heute weit verbreitet. Immerhin 62 Prozent der deutschen Haushalte verfügen über ein Smartphone, 27 Prozent haben ein Tablet. Die Verbreitung beider Gerätetypen stieg 2013 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 20 Prozentpunkte.
Sowohl Smartphone als auch Tablet bieten ein breites Leistungsspektrum. Wenn es aber um mobiles Arbeiten oder andere Aktivitäten abseits der Sprachtelefonie geht, bevorzugen die Deutschen nach wie vor den Laptop. So würden 57 Prozent unterwegs eher zum portablen Rechner als zum Smartphone greifen und sogar 71 Prozent den Laptop einem Tablet vorziehen. Das wichtigste Argument ist dabei sein universeller Funktionsumfang.
E-Reader unter Druck – Print immer noch beliebt
Ebenfalls auf dem Vormarsch sind E-Reader – und auch sie scheinen trotzdem nicht in der Lage, einen neuen Standard zu setzen. Von fünf auf 22 Prozent schnellte die Verbreitungsquote von 2012 auf 2013. Verbraucher schätzen an den elektronischen Büchern vor allem den leichteren Transport und die günstigeren Preise. Dennoch bevorzugt der größte Teil der Mediennutzer – anders als beispielsweise in den USA und Großbritannien – unverändert das gedruckte Buch.
„Die Ausstattung der Haushalte mit innovativen Gerätetypen ist ein guter Startpunkt für neue Geschäftsmodelle. Wer hier Potenziale erschließen will, muss die Präsentation der Inhalte auf neuen Endgeräten attraktiver gestalten. Ansatzpunkte ergeben sich beispielsweise bei nicht-linearen Diensten für den Second Screen oder durch eine stärkere Schwerpunktsetzung auf Software bzw. Bedienoberflächen bei E-Readern“, schließt Klaus Böhm, Director Media bei Deloitte.