Die Initiative D21 ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin analysiert im Jahresrythmus die Internetnutzung im (N)ONLINER Atlas. Aktuell liegt die Internetnutzung in Deutschland bei 76,5 Prozent. Der Zuwachs von Onlinern stagniert in 2013. In den letzten beiden Jahren ist die Zahl der Internetnutzer lediglich um jeweils 0,9 Prozentpunkte pro Jahr gestiegen. Mit 23,5 Prozent sind aktuell immer noch rund 16,5 Millionen Bundesbürger nicht Teil der digitalen Welt. Eine Spaltung sieht die Studie zwischen Männern und Frauen, Jungend und Alter, sowie nach hohem und niedrigem Bildungsabschluss.
Die aktuellen Zahlen zeigen, dass sich diese Unterschiede nur langsam angleichen. In diesem Jahr sind aber in den bisher wenig erreichten Bevölkerungsgruppen deutliche Zuwächse bei der Internet- und der Breitbandnutzung zu sehen. Betrachtet man etwa die Internetnutzung nach Geschlecht, so ist der Zuwachs bei den weiblichen Befragten mit 1,3 Prozentpunkten mehr als dreimal so groß wie bei den männlichen mit nur 0,4 Prozentpunkten. Auch die Internetnutzung nach Alter nivelliert sich. Die 50- bis über 70-Jährigen verzeichnen Zuwächse zwischen 2,0 und 3,3 Prozentpunkten. Jedoch nutze bisher nicht einmal jede zweite Frau über 50 Jahren nutzt das Internet.
Im Bundesländervergleich hat das Saarland ein überdurchschnittliches Wachstum von 2,9 Prozent erreicht. Der Stadtstaat Hamburg konnte 1,8 Prozentpunkte zulegen und liegt mit 81,8 Prozent wie im letzten Jahr auf dem ersten Platz im Bundesländer-Ranking. Baden-Württemberg erreicht mit 79,1 Prozent erneut den ersten Platz der Flächenstaaten. Wie im Vorjahr finden sich Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt auf den letzten beiden Plätzen, in diesem Jahr mit 69,1 bzw. 67,5 Prozent Onlinern.
Die Zahl der Breitbandnutzer wächst ebenfalls weiter. Bayern kommt in 2013 auf ein Plus von 1,5 Prozentpunkten, jetzt sind es 59,3 Prozent. Deutlicher hat das Saarland mit einem Plus von 3,5 Prozentpunkten aufgeholt (aktuell bei 57,5 Prozent) und nähert sich dem Bundesdurchschnitt weiter an. Dieser ist im letzten Jahr von 57,1 Prozent auf 58,3 Prozent der Gesamtbevölkerung gestiegen. Das entspricht einem Plus von 1,2 Prozentpunkten. Im Vergleich zum Jahr 2012 mit einem Plus von 4,6 Prozentpunkten hat der bundesweite Zuwachs jedoch signifikant nachgelassen.
Die Studie schlüsselt die Bevölkerung in sechs Nutzungstypen auf: die außenstehenden Skeptiker, die häuslichen Gelegenheitsnutzer, die vorsichtigen Pragmatiker, die reflektierten Profis, die passionierten Onliner und die smarten Mobilisten. Die Skeptiker sind hierbei immernoch größte Gruppe mit etwa 30 Prozent.
Hans-Joachim Otto MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie: „Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Onliner zunehmend in höhere Bandbreiten wechseln. Das zeigen vor allem die Zuwächse bei Kabelanschlüssen. Das heißt aber auch, dass den Nutzern rechtzeitig hohe Bandbreiten zur Verfügung stehen müssen. Deshalb engagieren wir uns für einen zügigen Ausbau hochleistungsfähiger Netze im Wettbewerb und über alle Technologien hinweg. Gerade über das attraktive und einfach zu bedienende mobile Internet, das sich wachsender Beliebtheit erfreut, ist zusätzliches Potenzial für einen weiteren Anstieg der Internetnutzung vorhanden.“
16,5 Millionen Bürger in Deutschland verzichten auf das Internet. Als häufige Gründe hierfür werden Datenschutz- und Sicherheitsbedenken genannt. Mit 67,5 Prozent sind Datenschutzbedenken der häufigste Grund für die Nichtnutzung, Sicherheitsbedenken haben 59,1 Prozent der Nichtnutzer. Wenn Unterstützung in Sachen Internet benötigt wird, dann geben 64,2 Prozent der Nichtnutzer an, dass ihre Kinder, Freunde oder Bekannte Dinge für sie im Internet erledigen. Mangelnde Erfahrung mit dem Computer ist ein weiterer Grund, der die Nichtnutzer insgesamt von der Nutzung abhält (58,5 Prozent). 44,1 Prozent sehen grundsätzlich keinen Nutzen oder Vorteil im Internet.
Der (N)ONLINER Atlas dokumentiert seit 2001 die Anzahl der Onliner und Offliner sowie der Breitbandnutzer in Deutschland. Grundlage der Studie sind die 70,3 Millionen Personen, die in einem Haus mit Festnetzanschluss wohnen. Durchgeführt wurde die Studie von TNS Infratest.
Die vollständige, sehr ausführliche Studie als PDF sowie weitere Informationen wie zentrale Ergebnisse im Überblick und Grafiken zum Download finden Sie hier.
ab Montag, 22. April um 13.00 Uhr unter www.d21-digital-index.de.
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