GWA-Agenturen wachsen trotz Nachwuchssorgen weiter
23. April 2013 (stg)Für das laufende Jahr prognostizieren 75% der Teilnehmer am Frühjahrsmonitor des GWA (Gesamtverband Kommunikationsagenturen) eine Umsatzsteigerung und geben diese durchschnittlich mit 5,6% an. Auch das vergangene Jahr verlief für die Mehrzahl der GWA-Agenturen erfreulich. 2012 erzielten 71% der Befragten einen Umsatzzuwachs, bei 25% kam es allerdings zu einem Umsatzrückgang. Im Durchschnitt betrug das Umsatzwachstum im vergangenen Jahr 5,4%.
Die Umsatzzuwächse bewegen sich bei 18% der Agenturen in einem Bereich von einer bis drei Millionen Euro. Ein Drittel der Befragten geben Erlössteigerungen von mehr als drei Millionen Euro an und 11% wachsen sogar um mehr als zehn Millionen Euro. Das Gross Income der Agenturen setzt sich im Wesentlichen aus Projekt (52%) und Pauschalhonoraren (27%) zusammen. Provisionen haben mit einem Anteil von 7% nur noch geringe Bedeutung, der Anteil von Scope of Work-Vereinbarungen beträgt 14%.
Der relativ hohe Kostendruck bewirkt, dass die Rendite nur sehr moderat gewachsen ist. Die mittlere Rendite betrug im vergangenen Jahr 10,5% bezogen auf das Gross Income. Für 2013 prognostizieren die Agenturen eine Rendite von 11,5% des Umsatzes. Neben den Kosten für das Neugeschäft legten insbesondere die Personalkosten zu. 51% der Befragten gaben an, aktuell mehr festangestellte Mitarbeiter zu beschäftigen als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Bei 27% ist die Mitarbeiterzahl konstant geblieben, 22% der Agenturen beschäftigen weniger Mitarbeiter als 2012.
Online und Beratung wachsen deutlich
Nach wie vor nehmen vor allem die Aufgaben im Bereich Online- beziehungsweise Digitale Kommunikation zu. Das größte Wachstum zeigt sich bei 53% der Agenturen im Arbeitsbereich Online. Dazu gehören Online Marketing, Social Media, E-Commerce Solutions, Frontend-Technologien und Digital Shopper Marketing. 21% der Agenturen geben an, dass der Bereich Beratung wächst. Bei 26% der Agenturen sind sonstige Bereiche gewachsen, wozu Vertriebsunterstützung, interne Kommunikation, klassische Werbung, Messen und Events zählen.
Problem Nachwuchsmangel
Befragt nach den Ärgernissen, mit denen es die Branche zu tun hat, verwiesen die Befragten auf den hohen Akquiseaufwand, die vielen kostenlosen Pitches, ständige Kostendiskussionen und das schwindende Verständnis für die Leistungen der Agenturen. Auch die immer strengere Regulierung stößt auf Missfallen. 67% der Agenturen beurteilen die Werbegesetzgebung als überzogen. Als besonders drängendes Problem wird in der Branche der Mangel an qualifiziertem Nachwuchs gesehen. Um dem zu begegnen, müssen laut Teilnehmern die Berufsbilder bekannter gemacht und das Hochschulmarketing verstärkt werden. Für besonders wichtig halten die Agenturen eine Imageverbesserung der eigenen Branche.
Immerhin würden aber 67% der Teilnehmer am GWA Frühjahrsmonitor ihren Kindern einen Beruf in der Werbe- und Kommunikationsbranche empfehlen.
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