Im Herbst 2012 haben die University of Arizona und Demandware, Anbieter von On-Demand E-Commerce-Lösungen, gemeinsam eine Studie durchgeführt, bei der 7.413 Teilnehmer befragt wurden. 1.380 stammten dabei aus Deutschland. Die Studie ergab, dass es ein wachsendes, wertvolles Verbrauchersegment gibt, das der Einzelhandel kennen und bedienen sollte: Diese Kunden werden als Digital Divas definiert – denn sie sind kaufkräftig, digital engagiert und modisch interessiert.
Digital Divas sind markentreue Kunden, denen Stil wichtiger ist als Funktion. Sie lieben Shopping und sind bestens über Modetrends und Produkte informiert.
Auch wenn in Deutschland Digital Divas nur 23 Prozent aller Modekäufer repräsentieren - ihre Kaufkraft entspricht 69 Prozent aller Ausgaben für Mode. Die Kaufkraft ist eine Kombination aus den direkten Ausgaben (29%) und durch sie beeinflusste Ausgaben (40%). Von diesen sehr engagierten Shoppern sind 57 Prozent weiblich und 43 Prozent männlich. Mehr als ein Drittel (35%) ist verheiratet und hat Kinder.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass Digital Divas fünfmal häufiger als andere ihre Familie, Freunde und Kollegen beeinflussen, indem sie „likes“ und „dislikes“ mit ihnen teilen. Das macht sie zu einer extrem wertvollen Zielgruppe, die richtig adressiert werden sollte.
Wie kann der Einzelhandel diese wertvolle Zielgruppe bedienen? Wichtig ist es, ihren digitalen Fußabdruck zu verfolgen. „Digital Divas, wie Kunden generell, hinterlassen kleine Informationseinheiten über ihre impliziten und expliziten Vorlieben, je nachdem wie, wann, wo und was sie kaufen. Einzelhändler erwerben wertvolles Wissen, wenn sie diese Fußabdrücke über die unterschiedlichen Kanäle, Endgeräte und Apps verfolgen. Ein erweiterbares Kundendatenmodell und Analysetool ist notwendig, um die Erkenntnisse vergleichen und analysieren zu können, und um persönliche Interaktionen zu steuern, die die Shopping-Erwartungen konsequent erfüllen“, erklärt Rob Garf, Vice President Product and Solutions Marketing bei Demandware.
Für Einzelhändler wird es immer wichtiger „mobile first“ zu denken. Die technischen Voraussetzungen und das Interesse daran, unterwegs nicht nur zu kommunizieren, sondern auch zu kaufen. Die mobilen Geräte werden so zum leistungsstarken Werkzeug für Verbindung und Einflussnahme. Hersteller und Händler sollten daher großen Wert darauf legen, mobiles Shopping von Anfang an zu einem attraktiven Erlebnis zu gestalten anstatt es zuerst für den Computer zu definieren und dann erst an mobile Anforderungen anzupassen. Ebenso wichtig ist es, innerhalb des Ladengeschäfts auf die mobilen Bedürfnisse der Käufer und Mitarbeiter einzugehen.
Digital Divas fordern Informationen. Daher gilt: Inhalte sind essenziell. Während Ladengeschäfte haptische Reize durch Berührung liefern, ist die digitale Welt eine vertrauenswürdige, unvergleichliche Quelle für starke Inhalte, um Suche und Auswahl zu unterstützen, beispielsweise durch Bilder, Beschreibungen, Bewertungen, Positionierungen. Strategien und zielgerichteter Einsatz des Content-Managements soll es Händlern ermöglichen, online zu offline zu bringen. Straffe Syndizierung, sich wiederholende Inhalte und automatischer Workflow – mit diesem Wissen werden Digital Divas und Verkäufer zu Marken-Botschaftern.
Jetzt und in Zukunft können Digital Divas nicht ignoriert werden. Wenn Einzelhändler in die oben genannten Potenziale investieren, die ihr digitales Engagement vergrößern und ihr Engagement für Mode steigern, dann sollten auch ihre Chancen Marktanteile steigen, von dieser vernetzten und starken Käuferschicht zu gewinnen.
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