Das US Marktforschungsunternehmen Gartner prognostiziert für dieses Jahr weltweite Mobile Ad Spendings in Höhe von 11,4 Milliarden US-Dollar, ausgehend von 9,6 Milliarden im Jahr 2012. Schon 2016 werden der weltweiten Ausgaben für mobile Werbung bei 24,5 Milliarden US-Dollar liegen. Allerdings glauben die Analysten, dass die Preise für In-App Werbung erst einmal fallen werden.
Von 2011 bis 2016 wird der mobile Werbemarkt insgesamt um 400 Prozent steigen. Mit dieser Dynamik hatten selbst die Analysten von Gartner nicht gerechnet:
"The mobile advertising market took off even faster than we expected due to an increased uptake in smartphones and tablets, as well as the merger of consumer behaviors on computers and mobile devices," said Stephanie Baghdassarian, research director at Gartner. "Growth in mobile advertising comes in part at the expense of print formats, especially local newspapers, which currently face much lower ad yields as a result of mobile publishing initiatives."
Geografische Trendsetter und Vorreiter in Sachen mobiler Werbung seien Südkorea und Japan, wo weit mehr digitaler Content konsumiert werde als anderenorts. Aber auch China und Indien mit ihrer wachsenden Mittelschicht seien für das Wachstum verantwortlich. Nordamerika und Westeuropa werden aber bald nachziehen. Hier sieht Gartner vor allem die Rolle von 360-Grad-Kampagnen als Triebfeder, wodurch der mobile Kanal nach und nach große Teile des Werbeetats von Print und Radio für sich gewinnen wird. Durch den Wunsch der Werbetreibenden die Zielgruppen plattformübergreifend anzusprechen, gewinnt die mobile Werbung immer mehr an Bedeutung.
In-App Werbung droht Preisverfall
Verschiedene Typen mobiler Werbung werden sich aber auch deutlich unterschiedlich entwickeln. Mobile Search (inklusive bezahlte Positionierung auf Karten) wird laut Gartner ein wichtiger Wachstumstreiber sein, später aber deutlich zurückgehen. Mobile Display Ads wachsen hingegen stetig und überholen zuletzt Mobile Search, dann auch die In-App-Werbung.
Die momentan explodierende In-App-Werbung bezeichnet Gartner als Blase, die früher oder später platzen werde. Der Werbeplatz in den Apps wächst zurzeit schneller als die Unternehmen ihre Werbespendings umlegen können. Das führt zu einem Preisverfall, der es App-Entwicklern ermögliche die Werbeplätze für die sogenannte „paid discovery“ zu nutzen. Ein Großteil der Werbung in Apps ist also für andere Apps, die selbst wieder werben, sodass letztendlich niemand wirklichen Umsatz mit Werbung macht.
"Some correction in the growth rate must occur before demand from brand and local advertisers catches up with supply, and more sustainable economics support a faster growth rate commensurate with consumer adoption," so die Marktforscherin Baghdassarian.