E-Mails oft zu aufdringlich, fehlerhaft oder nicht ansprechend
15. Januar 2013 (stg)Eine schlechte E-Mail-Marketing-Korrespondenz von Unternehmen kann bei den Kunden zu einer zunehmend ablehnenden Haltung gegenüber der entsprechenden Marke führen. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse der neuesten „YouGov“ Online-Umfrage, die vom Marketing Analytics-Unternehmen Emailvision in Großbritannien durchgeführt wurde.
Der Umfrage zufolge würden 75 Prozent der Verbraucher eine Marke aufgrund zu vieler E-Mail-Benachrichtigungen ablehnen, für 71 Prozent hätten unerwünschte E-Mails einen negativen Effekt. Weitere Gründe für eine zunehmend negative Haltung gegenüber zuvor beliebten Marken im Online-Bereich wären eine inkorrekte Wiedergabe von Namen (50 Prozent) sowie eine falsche Geschlechterzuweisung (40 Prozent). Der Umfrage zufolge wünschen 40 Prozent der Befragten für personalisierte Angebote keine Weitergabe ihrer persönlichen Daten an ein Unternehmen.
Im Rahmen der Umfrage wurden etwa 2000 Teilnehmer gefragt, welche persönlichen Informationen sie online weitergeben würden, um so im Gegenzug besser auf sie zugeschnittene Angebote zu erhalten. Eine geringe Anzahl der erwachsenen Online-Nutzer (28 Prozent) wäre demnach bereit, ihren Namen mitzuteilen. 37 Prozent würden online ihr Alter und 38 Prozent ihr Geschlecht an das Unternehmen weitergeben. Diese geringe Bereitschaft der Kunden zur Weitergabe persönlicher Informationen zeigt deutlich, dass bislang der Mehrwert der Online-Datenvermittlung zur besseren Kommunikation von den Kunden nicht erkannt wird.
„Wenn ein Kunde etwas im Geschäft kauft, erhält man für das Produkt oder den erbrachten Service Geld. Wenn ein Kunde mit einem Online-Shop in Kontakt tritt, erhält er im Gegenzug für seine persönlichen Daten eine individuelle Beziehung mit der Marke. Ein Unternehmen, das diese persönlichen Daten nicht richtig nutzt, verliert genau das Wissen, welches das Geschäft in Zukunft positiv oder auch negativ beeinflussen kann“, so Neil Hamilton, Director Personalisation Sales bei Emailvision. „Es ist zwingend erforderlich, dass der Kunde niemals nur als ‚eine Nummer‘ unter Millionen anderen betrachtet und behandelt wird. Die Technologie erlaubt es dem Business heutzutage, Kunden über verschiedene Verkaufskanäle persönlich und individuell anzusprechen.“
Den Umfrageergebnissen zufolge gibt es auch eine geringe Anzahl von Befragten (8 Prozent), die ihre persönlichen Daten gerne online weitergeben und für eine individuelle Ansprache sogar ihre Unterwäschegröße verraten würden.
“Kunden haben eine immer größer werdende Auswahl. Wenn sie von der einen Marke nicht die richtigen Angebote und Mehrwerte in der richtigen Form erhalten, wechseln sie einfach zu einer anderen Marke“, so Tim Watson, E-Mail-Marketing Berater bei Zettasphere. „Der Schlüssel zum Erfolg liegt für Werbetreibende nicht im Inhalt, sondern vielmehr in der intelligenten Nutzung der gesammelten Kundendaten.“
Tipps für eine effektive E-Mail-Marketing-Kampagne:
- Nutzung von Technologie: Die Lücke zwischen einer Marke und den Kunden muss geschlossen werden. Jede Interaktion, die ein Kunde mit einer Website hat – sei es das Suchen auf einer Website, das Öffnen einer E-Mail, twittern oder der Online-Kauf –, kann zur Sammlung wertvoller Informationen genutzt werden.
- Den Kunden kennenlernen: Kunden sind Individuen. Mit der Entwicklung von gezielten, persönlichen Nachrichten können Online-Marken ihre Kunden mit ihrem Wissen überzeugen.
- Kundenmotivation: Kunden müssen überzeugt werden, ihre Daten weiterzugeben. Mit Hilfe von Wettbewerben und Sparangeboten wird die Aufmerksamkeit der Kunden geweckt und die Vorteile der Datenmitteilung verdeutlicht.
- Headline und Betreffzeile der E-Mail sind wichtig: Den Kunden schon damit ansprechen – mitreißend sein, Spannung aufbauen und veranschaulichen, was die Marke so besonders macht. Diese Aufforderung sollte in der Überschrift enthalten sein und im Text der E-Mail noch einmal hervorgehoben werden. Die Betreffzeile entscheidet oft darüber, ob die Mail geöffnet wird oder nicht.
- Angebote passend gestalten: Auf Customer Intelligence darf nicht verzichtet werden. Früheres Kaufverhalten und Informationen, die der Kunde bislang weitergegeben hat, können zur Entwicklung von zielgerichteten Kampagnen benutzt werden.