57 Prozent der erwachsenen Wohnbevölkerung in der Deutsch- und Westschweiz besitzen mindestens ein internetfähiges Mobilegerät. Damit sind in den beiden Sprachregionen derzeit insgesamt 3.4 Millionen Personen für mobile Onlinewerbung erreichbar. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Erhebung der Mobile-Studie von IAB-Switzerland.
Innerhalb der Gruppe der mobilen Onliner verfügen 56 Prozent allein über ein Smartphone. Weitere 18 Prozent nennen sowohl ein Smartphone als auch ein Tablet ihr Eigen. Lediglich 13 Prozent der mobilen Onliner beschränken sich auf den Besitz eines internetfähigen Featurephones (Mobiltelefon ohne die Möglichkeit der App-Nutzung). Im Jahresvergleich mit der IAB-Mobile-Studie 2011 zeigt sich, dass die Verbreitungswerte für internetfähige Featurephones sinken, während Smartphones und Tablets hohe Zuwachsraten verzeichnen.
Auffällig ist dabei, dass drei von vier Tabletbesitzer gleichzeitig über ein Smartphone verfügen. Der Doppelbesitz von Smartphone und Featurephone ist dagegen eher selten. „Während internetfähige Featurepohones durch Smartphones ersetzt werden, verbreiten sich Tablets im Fahrwasser der Smartphones“, so Mirko Marr, Leiter der Forschungsgruppe von IAB-Switzerland. „Smartphones und Tablets werden somit nicht von verschiedenen Zielgruppen mit je spezifischen Bedürfnissen übernommen, sondern erfüllen für ein und denselben Nutzer verschiedene Funktionen.“
Abweichungen in der Verwendung der beiden Gerätetypen auf vier Ebenen:
- Während Smartphones in der Regel personenbezogen genutzt werden, erfolgt die Tabletnutzung zum grossen Teil gemeinschaftlich. Nur ein Drittel aller Tabletbesitzer gibt an, der alleinige Nutzer des Gerätes zu sein
- Die Nutzung für berufliche Zwecke ist bei beiden Gerätetypen zu beobachten. Der entsprechende Nutzeranteil liegt mit 46 Prozent bei den Smartphones allerdings etwas höher als bei den Tablets, die nur von jedem Dritten geschäftlich verwendet werden
- Bei den Smartphones liegt der Nutzungsschwerpunkt eher bei internetgestützten Kommunikationsanwendungen (Social Media, Internettelefonie), während das Tablet stärker für unterhaltungsorientierte Onlineangebote (Streaming, Gaming) verwendet wird
- Apps werden auf Smartphones etwas häufiger genutzt als auf Tablets, dafür zeigen Tabletbesitzer eine deutlich höhere Zahlungsbereitschaft für kostenpflichtige Minianwendungen
Laut Ueli Weber, Präsident der IAB-Switzerland, ist diese Studie ein wichtiges Instrument, um die Werbeauftraggeber vom Potenzial des mobilen Werbekanals zu überzeugen. „Die Studie dokumentiert nicht nur das rasant wachsende Reichweitenpotenzial der mobilen Onlinekommunikation, sondern eröffnet einen differenzierten Blick auf die Art und Weise, wie sich die mobilen Onliner das Internet über die neuen mobilen Geräte erschliessen.“
Die IAB-Mobile-Studie wurde im August 2012 zum zweiten Mal nach 2011 durchgeführt. Die aktuelle Ausgabe beruht auf einer Onlinebefragung von 1‘300 Internetnutzern in der Deutsch- und
Westschweiz.