Die Experten des Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) gehen für das zu Ende gehende Jahr von einem leichten Rückgang der Brutto-Investitionen in Werbung (Honorare / Werbemittelproduktion / Medien-Schaltkosten) von -0,8 Prozent auf 29,68 Mrd Euro aus. Das entspricht einem monetären Marktverlust von 0,24 Mrd. Euro. Grund seien die finanziellen Schwierigkeiten. Vor allem der Mittelstand, der zwei Drittel der Werbetreibenden in Deutschland ausmacht, spare in solchen Zeiten zuerst an der Werbung. Global betrachtet soll der Werbemarkt aber in den nächsten drei Jahren wieder schneller wachsen; das sagt die Mediaagenturgruppe ZenithOptimedia in ihrer aktuellen Studie „Advertising Expenditure Forecast“ voraus. Das Internet wird als Werbeträger insgesamt am meisten profitieren.
Ausgehend von einem Wachstum um 3,3 Prozent in 2012 ist die ZenithOptimedia-Prognose für 2013 auf 4,1 Prozent angesetzt, 2015 soll der Markt sogar um 5,6 Prozent wachsen. Wachstumstreiber seien die Märkte die sich noch in der Entwicklung befinden, deren Werbeinvestitionen im kommenden Jahr durchschnittlich um 8 Prozent zulegen sollen und die insgesamt 61 Prozent des Werbemarktwachstums bis 2015 beitragen werden. Die bereits entwickelten Werbemärkte dagegen werden lediglich um 2 Prozent wachsen. Den Ländern der Eurozonen-Peripheriewird im kommenden Jahr sogar 4 Prozent Rückgang vorrausgesagt, bevor sie dann 2015 wieder leicht wachsen sollen.
„Die größten Wachstumsrisiken bleiben 2013 ein noch immer nicht auszuschließender Kollaps der Eurozone, die sich zuspitzende finanzielle Situation der USA sowie die Unruhen im Nahen Osten und, damit verbunden, steigende Ölpreise“, erläutert Frank‐Peter Lortz, Chairman ZenithOptimedia. „Deutschland steht im Verhältnis gesehen immer noch sehr gut da, so dass wir bis 2015 einen Anstieg der Werbeinvestitionen um durchschnittlich knapp zwei Prozent jährlich prognostizieren.“
Zeitungsland steht vor historischer Wende
Am stärksten profitiert der Werbeträger Internet. Schon 2013 werden global betrachtet erstmals mehr Werbeinvestitionen in das Internet fließen als ins TV. Im Jahr 2015 wird das Internet die in Deutschland traditionell starken Tageszeitungen überrunden und damit zum stärksten Werbeträger in Deutschland
„Deutschland steht im Verhältnis gesehen immer noch sehr gut da, so dass wir bis 2015 einen Anstieg der Werbeinvestitionen um durchschnittlich knapp zwei Prozent jährlich prognostizieren.“ So Frank‐Peter Lortz von Zenith. Im Jahr 2015 sieht Lortz das Internet die in Deutschland traditionell starken Tageszeitungen überrunden und zum stärksten Werbeträger in Deutschland avancieren. „Das Zeitungsland Deutschland wird dann eine historische Wende erleben. Auf globaler Ebene wird Online 2015 mehr Investitionen auf sich vereinen als die gesamte Print-Gattung der Zeitungen und Zeitschriften zusammen.“
Die vollständige Berichte gibt es hier in:
deutscher Version (Fokus auf deutschen Markt) und
englischer Version (internationaler Blick, vergleichende Tabellen)
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