Die SMS feiert am 3. Dezember 1992 ihren 20. Geburtstag. Die Zahl der versandten SMS-Nachrichten allein in Deutschland ist 2011 auf die Rekordhöhe von rund 55 Milliarden gestiegen. Trotz der zunehmenden Beliebtheit von WhatsApp, Skype oder dem Facebook Messenger, werden es in diesem Jahr nach BITKOM-Berechnungen voraussichtlich 58 Milliarden SMS sein. Jeder Deutsche versendet inzwischen rund 2 SMS am Tag und ca. 700 im Jahr (1999 waren es 44 SMS pro Jahr und Bundesbürger).
„Die Beliebtheit der SMS nimmt weiter zu“, sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Die neuen Messenger-Dienste für Smartphones kannibalisieren die klassische SMS bislang noch nicht sondern kommen als neue Nutzungsform hinzu. Klassische SMS und ihre Multimedia-Nachfolger werden noch einige Zeit nebeneinander existieren.“
Wirtschaftliche Bedeutung der SMS lässt nach
Allerdings lässt die wirtschaftliche Bedeutung der Kurznachrichten langsam nach. Schon im April dieses Jahres veröffentlichte Benedikt Hanswille von 12Snap Germany bei Adzine „den langsamen Tod der SMS“. Der Anteil des Short Messaging Service (SMS) und des Mobile Multimedia Service (MMS) am Umsatz mit mobilen Datendiensten ist seit Jahren rückläufig. 2009 lag er noch über 50 Prozent, in diesem Jahr voraussichtlich bei 37 Prozent. Gründe dafür: SMS-Flatrates und netzinterne Kostenlos-SMS. Nur noch selten zahlen Nutzer einen Betrag für den Versand pro SMS. Auch die oben genannten Konkurrenzprodukte, wie vor allem der kostenlose WhatsApp-Messenger werden - allen Sicherheitsrisiken zum Trotz - zunehmend von den Smartphone-Besitzern genutzt.
Dennoch soll der Umsatz mit SMS und MMS in diesem Jahr in Deutschland bei voraussichtlich 3,1 Milliarden Euro stabil bleiben. Grundlage der Umsatzangaben sind neueste Untersuchungen des European Information Technology Observatory (EITO). EITO liefert aktuelle Daten zu den weltweiten Märkten der Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik. EITO ist ein Projekt der Bitkom Research GmbH in Zusammenarbeit mit den Marktforschungsinstituten IDC und GfK.
Lange bevor die E-Mail mobil wurde, ermöglichte die SMS Nachrichten unabhängig von Ort und Zeit zu übermitteln. Erfunden wurde die SMS von dem damaligen Projektleiter für mobile Kommunikation bei der Deutschen Bundespost, Friedhelm Hillebrand. Die Vorteile der SMS: Sie funktionierte ab etwa 1994 auf jedem Handy, benötigt keine Internetverbindung und keine gesonderte Anmeldung. Günstige Preise und die Einführung der Prepaid-Karten Ende der 90er Jahre führten zu einem Handy- und damit zu einem SMS-Boom.
Bilder und Filme, können seit einigen Jahren ebenfalls per Handy verschickt und empfangen werden. Als Nachfolger der MMS bieten die Netzbetreiber für Smartphone-Besitzer ihren Dienst „Joyn“ an. Über diese netzübergreifende App können Kurznachrichten, Dateien, Bilder und Videos getauscht werden. Auch Videotelefonate sind möglich.