Das durch das Marktforschungsinstitut Innofact durchgeführte eBay-Projekt „Zukunft des Handels“ legt seine Ergebnisse vor. Mit Hilfe von Experteninterviews, Verbraucherumfragen und Workshops versuchte eBay Einblicke in die zukünftige Entwicklung des Handels zu gewinnen.
Während vor zehn Jahren 70 Prozent der Einkäufe im Laden bar bezahlt wurden, gilt dies heute noch für weniger als die Hälfte (46 Prozent) der Zahlungsvorgänge. Verbraucher spekulieren sogar darauf, dass die Anteile beider Zahlungsmethoden in zehn Jahren bei unter einem Drittel liegen werden (je 30 Prozent). Bis dahin werden fast genauso viele Bezahlungen (27 Prozent) kontaktlos erfolgen, also mit Karte (14 Prozent) oder dem Smartphone (13 Prozent) ohne PIN oder Unterschrift. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass jeder zweite Verbraucher es für möglich hält, dass Bargeld in zehn Jahren gar keine Rolle mehr spielt, Frauen mit 55 Prozent sogar eher als Männer (48 Prozent). Experten sind in Bezug auf die Frage, ob es weiterhin Bargeld geben wird, geteilter Meinung.
Auch im Online-Bereich haben klassische Bezahlarten wie Banküberweisung oder Kauf auf Rechnung schon heute deutlich an Relevanz verloren. Während Verbraucher nach eigener Aussage noch vor zehn Jahren bei fast jedem dritten Online-Einkauf per Banküberweisung zahlten (32 Prozent), tun sie das heute nur noch bei jedem fünften (20 Prozent). Sehr ähnlich sehen auch die Zahlen für den Kauf auf Rechnung aus (31 Prozent vor zehn Jahren, 21 Prozent heute). Beide Bezahlarten werden nach Ansicht der Konsumenten in den kommenden Jahren noch weiter zurückgehen. Bereits heute zahlen deutsche Verbraucher bei jedem vierten Einkauf über Online. Am Einsatz von Kreditkarten und der Abwicklung über elektronische Lastschriftverfahren wird sich nach Ansicht der Verbraucher wenig ändern.
Während klassische Zahlungsarten zurückgehen, nimmt der Anteil der mobilen Bezahlung zu. Die Experten sind sich einig, dass die Bezahlung über mobile Endgeräte zukünftig mit weltweit einheitlicher Technologie möglich sein wird. Derzeit steckt in diesem Bereich allerdings noch viel Potenzial für Entwicklung: Nur jeder zehnte Verbraucher hat bereits einmal im Laden per Mobiltelefon bezahlt. Am häufigsten erfolgen mobile Zahlungen derzeit über SMS (59 Prozent), eine Applikation (41 Prozent), den Browser (35 Prozent) oder einen Chip (23 Prozent). Hält es weit mehr als die Hälfte der Befragten (58 Prozent) für möglich, dass das Mobiltelefon in zehn Jahren die Geldbörse ersetzt hat.
„Das „mobile Portemonnaie“ verspricht für Konsumenten viele Erleichterungen“, sagt die am Projekt teilnehmende Expertin Prof. Dr. Margit Kling, Professorin für Brand Planning und Konsumverhalten an der Design Akademie Berlin, voraus: „Mobile Bezahlung wird für die Mehrheit der Shopper schnell zu einer Selbstverständlichkeit werden. Das Portemonnaie, inklusive Kreditkarte und Personalausweis, wird durch die mobile Geldbörse ersetzt. Die Möglichkeit, Kleinstbeträge mobil zu zahlen kann einen Innovationsschub in der Branche nach sich ziehen: Effiziente Ticketsysteme, schnelle Zahlungen in Kiosken oder Trinkgeld per Mobiltelefon werden selbstverständlich sein.“
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