Mit der Allgegenwart des Internets, Smartphones, sozialen Netzwerken wie Facebook und Social Games erreichen Spiele heute zu jeder Zeit ein viel größeres Publikum. „Spiele haben eine besondere Macht, Menschen zu motivieren“, erklärt die Berliner Zukunftsforscherin und Wirtschaftswissenschaftlerin Nora Stampfl, „Sie vereinfachen Dinge oder machen sie verlockender.“
Aktuelle Beispiele sind die Smartphone-Apps Zombies, run! und Epic Win. Bei Zombies, run! handelt es sich um eine Motivations-App für Jogger, die beim Sport mit einer spannenden Geschichte unterhalten werden wollen. Als zusätzliche Belohnungen können sie unterwegs virtuelle Gegenstände einsammeln und damit die im Spiel von Zombies belagerte Basis zu Hause erweitern. Epic Win hingegen gamifiziert To-do-Listen. So lassen sich selbst beim Fensterputzen Highscores erzielen.
„Wie fördere ich Beziehungen zwischen Menschen? Durch ein Spiel“, sagt Mario Herger, Innovationsstratege des Software-Riesen SAP und Gamification-Experte. „Nehmen wir FarmVille als Beispiel: Damit kann ich mit meinen Freunden in Kontakt bleiben – es geht nicht hauptsächlich darum, zu gewinnen, sondern um die gemeinsame Unterhaltung, gemeinsames Erleben.“ Diese Spiele zielten „auf unsere Motivatoren wie Spaß, Lernen und besser werden, Loyalität, zwischenmenschliche Beziehungen, Liebe und Anerkennung – werden die erreicht, sind die Nutzer zufriedener."
Natürlich werden beim Spielen Daten generiert, die nicht nur Advertiser sich zu Nutze machen können.„Wer spielt, sollte sich immer kritisch damit auseinandersetzen, wer hinter dem Spiel steckt und welche Absichten damit verfolgt werden“, rät jedoch Zukunftsforscherin Nora Stampfl. „Spieler verursachen immer einen Datenschatten im Netz, der ausgewertet werden könnte.“ Gerade junge Menschen würden dieses Problem häufig verdrängen.
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Spielplatz-Ausgabe vom 7. August 2012