Der Erfolg eines Newsletters hängt nicht nur von gestalterischen und inhaltlichen Faktoren ab. Es spielt auch eine Rolle, wann der Empfänger den Newsletter erhält. Doch es gibt kein Patentrezept für den richtigen Versandzeitpunkt.
Es gibt nicht DEN richtigen Versandzeitpunkt
Egal ob es um Betreffzeilenoptimierung, die richtige Ansprache oder die inhaltliche Gestaltung geht, Regeln und Tipps für einen erfolgreichen Newsletter gibt es viele – meistens gestützt durch Studien und Erfahrungen aus der Praxis. Sucht man nach einheitlichen Richtlinien für den richtigen Versandzeitpunkt, stößt man jedoch schnell auf Wiedersprüche. DEN richtigen Versandzeitpunkt für alle Kampagnen und Zielgruppen gibt es nicht.
Das E-Mail Nutzungsverhalten unterscheidet sich je nach Zielgruppe und verändert sich möglicherweise mit der Zeit. Ein Beispiel dafür ist die zunehmende Flexibilisierung der Arbeitswelt. Da berufliche E-Mails früher fast ausschliesslich im Büro gelesen wurden, war es sinnvoll, B2B-Newsletter während der Arbeitszeit zu versenden. Doch die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verwischen. Mehr und mehr Manager und Angestellte lesen ihre geschäftlichen E-Mails auch am Wochenende oder bereits auf dem Weg zur Arbeit. Grund dafür ist auch die zunehmende Verbreitung von Smartphones
E-Mails werden mehr und mehr auch über mobile Endgeräte gelesen. Dadurch entstehen neue Nutzungssituationen und auch Nutzungszeiten. Eine Studie der artegic AG fand beispielsweise heraus, dass über die Hälfte der Nutzer ihre mobilen E-Mails auch im Urlaub (57,5 Prozent) oder auf Reisen (54,6 Prozent) lesen. Am häufigsten werden mobile E-Mails jedoch in der Freizeit (77 Prozent) und zur Überbrückung von Wartezeiten (69,3 Prozent) genutzt. Weitere Ergebnisse der Studie.
Doch trotz fehlender Richtlinien mit allgemeiner Gültigkeit, ist der richtige Versandzeitpunkt kein Mysterium. Testen Sie verschiedene Zeitpunkte und vergleichen Sie die Öffnungsraten miteinander. Probieren Sie verschiedene Wochentage und Tageszeiten aus. Dafür sind nicht einmal verschiedene Newsletter nötig. Unterteilen Sie Ihre Empfängerliste in mehrere Gruppen – einen ausreichend großen Verteiler vorausgesetzt – und versenden Sie den Newsletter an jede Gruppe zu einem anderen Zeitpunkt. Achten Sie in diesem Fall aber darauf, dass die Gruppen zueinander homogen sind. Generell lautet die Devise: Immer wieder testen und weiter optimieren.
Über den Autor
Stefan von Lieven studierte Maschinenbau und Betriebswirtschaft an der RWTH Aachen. Ende der neunziger Jahre gründete er ein Unternehmen für webbasierte Softwaretechnologien, welches 2005 in die artegic AG überführt wurde. Von Lieven betreut im Vorstand Vertrieb und Marketing, seit 2008 als CEO. Der gebürtige Münchner verfügt über eine langjährige Erfahrung in der Online-Branche und engagiert sich in Verbänden und als Gastdozent für die Modernisierung von Kundenbeziehungen mittels E-CRM.--