Bekannte Markenhersteller sind im Internet immer mehr tückischen Gefahren ausgesetzt. Es kommt laut Xamine, einem Anbieter von Brand Protection Tools, zum Beispiel vor, dass eine Anzeige zwar im Desktop/PC-Bereich nicht ausgeliefert wird, jedoch auf mobilen Endgeräten.
Da Brand Bidder und Ad Hijacker kriminelle Energien aufweisen, kennen sie alle Tricks und Raffinessen, mit denen sie ungerechtfertigt Umsatz erzielen können. Nach Einschätzung des Unternehmens müsste bei einem manuellen Schutz ein Online-Marketing-Manager den ganzen Tag mit Datenrecherche verbringen, um mögliche Betrüger halbwegs verlässlich aufzudecken. Selbst dann sei es aber nicht sicher, ob die Anzeige nicht doch im Mobile-Bereich ausgeliefert werde. Mobiles Google Advertising zu tracken sei schwieriger und undurchsichtiger, weil die Anzeigen je nach dem verwendeten Endgerät angezeigt werden. Demnach kann eine Auslieferung für Tablet Computer erfolgen, jedoch nicht für Mobiltelefone.
Der Anbieter von Schutzprogrammen nennt einige Tricks beim Brand Bidding und Ad Hijacking, auf die es zu achten gilt:
England-Trick
Eine der häufigsten Attacken ist der „England-Trick“. Google verfolgt nicht in jedem Land die Missetäter, die fremde Marken und ihre Keywords bewusst missbrauchen, beispielsweise nicht in England. Deshalb legt der Affiliate bei diesem Trick eine Kampagne an, die auf England ausgerichtet ist. Er wählt jedoch bei den Spracheinstellungen die Sprache des Landes, welches er eigentlich als Zielgruppe hat. Nun wählt er zum Beispiel im Südosten Englands eine Stadt und legt einen Radius um diese fest. Wählt er den maximalen Radius von 800 Kilometer, liegen weite Teile Deutschlands innerhalb dieses Radius und können von der Kampagne erreicht werden.
Black Hat Werber
Beim „Black Hat Werber“-Trick maskiert der Betrüger die URL. Oft befindet sich am Ende der Anzeigen-URL noch eine weitere URL. Hinter der Kurz-URL versteckt sich dann eine längere. Der betrügerische Affiliate leitet beim AdHijacking den User unbemerkt, häufig über mehrere Rechner im Netz, zur Zielseite weiter und kassiert auf diese Weise ungerechtfertigte Provisionen.
Geo-Targeting
Mit dem „Geo-Targeting“ schließen die Brandbidder und AdHijacker die Städte, in denen sich Büros des werbetreibenden Unternehmens oder seiner SEM-Agentur befinden, von der Anzeigenauslieferung aus. Der Markeninhaber oder seine Agentur können so daran gehindert werden, bei manuellen Stichproben die Trickser zu entdecken. Bei einem Angriff auf die Marke, ist dies für den Markeninhaber und seine Agentur vor Ort nicht sichtbar.
Auch der zeitliche Ausschluss bzw. das Terminieren für die Anzeigeneinblendung außerhalb der Bürozeiten wird von Affiliates und Brandbidder für ihre Kampagnen verwendet. Die Anzeigen werden bevorzugt abends von 19 bis 1 Uhr und am Wochenende in relativ kurzen Zeitintervallen geschaltet. Mit dieser Schaltung in kurzen Zeitabständen verhindert der AdHijacker, dass gar kein Traffic mehr direkt beim Markeninhaber ankommt. Auf diese Art ist das AdHijacking schwer aufzudecken und der Angreifer kassiert trotzdem.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel "Brand Protection: Markenschutz in der Suchmaschinenwerbung" aus dem vergangenen Monat.
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