Verlage und Medienhäuser geben bisher nur selbst die App-Downloadzahlen bekannt. Ob diese Zahlen verlässlich sind, können Dritte derzeit kaum beurteilen. Zusätzlich gibt es viele unterschiedliche Messmethoden. Manchmal werden die Downloadzahlen und manchmal auch die tatsächliche Nutzung der Apps in die Messungen miteinbezogen. Der IVW arbeitet daher an einer einheitlichen und neutralen Messmethode für Apps.
"Einige geben die Zahl der Downloads bekannt, andere messen auch die Nutzung, ohne dass genau definiert ist, was darunter zu verstehen ist", sagt Michael Schallmeyer, Geschäftsführer der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) gegenüber Journalist Online.
Zu einer einheitlichen Messmethodik will der IVW am 23. Mai etwas beitragen. Dann tagt der Verwaltungsrat. Im besten Falle einigt er sich auf ein klares und einheitliches Konzept. Zur Debatte steht dabei auch, wie man den Verkauf eines E-Papers misst, das sich durch zusätzliche Inhalte wie Bewegtbild- und Audio von der Printausgabe deutlich abheben kann.
Der IVW suche laut Schallmeyer nun nach einer Grundsatzentscheidung, da man "Testverfahren entwickeln und Messsoftware in Auftrag geben" müsse. Derzeit sei die Diskussion aber noch ergebnislos, da die Verlage, der Bundesverband Digitale Wirtschaft und Werbungtreibende unterschiedliche Interessen verfolgten.
Uneinigkeit besteht vor allem in der Frage, ob Apps und Zeitungen sich so deutlich unterscheiden, dass eine einheitliche Auflagenzahl unmöglich sei. Während Verlage eine gemeinsame Auflagenzahl für beide Medienformen anstreben, sehen Vetreter der Werbeindustrie Apps als ein völlig eigenständiges Produkt. Eine klare Regelung vonseiten des unabhängigen IVW würde hier bei allen Beteiligten für Klarheit sorgen.