Die Fernsehvermarkter wollen die Gattung TV als Werbeträger gemeinsam stärken und gründen mit Wikstoff TV eine Initiative für Gattungsmarketing. Die Allianz sei grundsätzlich offen für jeden Marktteilnehmer, der Fernsehwerbung vermarktet und ein Interesse an der Förderung der Gattung TV als Werbeträger hat. Um TV versus Online ginge es den TV-Vermarktern aber nicht.
"Wirkstoff TV wird eine starke Plattform für alle Themen und Debatten sein, die das Fernsehen als Gattung betreffen", sagten die Initiatoren beim 9. TV-Wirkungstag, der gestern mit über 1.100 Teilnehmern in Düsseldorf stattfand. "Wir wollen das Fernsehen als Lead-Medium in der digitalen Welt weiter stärken und sein Potential als zentraler Dreh- und Angelpunkt für die audiovisuelle Mediennutzung aktiv weiterentwickeln", hieß es weiter.
Wirkstoff TV soll Werbekunden und Agenturen konkret dabei unterstützen, das Beste für ihre Marken aus dem Medium Fernsehen herauszuholen. Neben dem Lead-Event TV-Wirkungstag sind dazu regelmäßige Expertenforen geplant, auf denen wichtige Themen vertieft und dialogorientiert behandelt werden.
Für die Initiative soll in Kürze gemeinsam mit dem Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) eine GmbH gegründet werden. Die beteiligten privaten Vermarkter sollen ebenso wie die ARD Werbung Sales & Services Kunden der GmbH werden. Allerdings fehlt das ZDF.
Jan Kühl, Geschäftsführer der RTLII-Vermarktungstochter EL Cartel Media, soll die ehrenamtliche Geschäftsführung der zu gründenden GmbH übernehmen. Im Fokus von Wirkstoff TV das klassisch-lineare Fernsehen, das derzeit etwa 98 Prozent der gesamten Fernsehnutzung ausmacht. Auch wenn es zu einer gewissen Verschiebung von der traditionellen Lean-Back-Nutzung zur non-linearen und mobilen Lean-Forward-Nutzung kommen wird, bleibt das klassische Fernsehen aus Sicht von Wirkstoff TV die tragende Säule der Bewegtbild-Nutzung.
"Das grundlegende Bedürfnis des Menschen, sich zu entspannen, zurückzulehnen und zu unterhalten, live und mit Freunden oder Familie, bleibt unverändert", so Kühl bei der Vorstellung des Projektes auf dem TV-Wirkungstag. "Nur das klassische Fernsehen ist mit seinem festen Programmablauf in der Lage, für das so wichtige gemeinschafts- und identitätsstiftende Erlebnis zu sorgen - in Zeiten einer fast unübersichtlichen Auswahl an Medienangeboten gilt das offensichtlich mehr denn je", sagte Kühl weiter. "Kein anderes Medium ist so tief im Alltag und der Seele des Menschen verankert wie das traditionelle Fernsehen."
TV und Online
Die Initiative umfasse das linearen TV ebenso wie non-lineare und mobile Angebote. "Für uns sind Laptop, Tablet PC, Smartphone oder die anderen mobilen Endgeräte seit langem ein weiterer Vertriebsweg für die zeitsouveräne, ortsunabhängige und legale Nutzung unserer Bewegtbild-Angebote", sagte Kühl. Neben den zahlreichen On-Demand-Angeboten und mobilen Applikationen zeigen vor allem die Social-TV-Konzepte vieler Sender, wie wichtig das Internet und die sozialen Netzwerke nicht nur für die Verbreitung von TV-Content sind, sondern auch für die aktive Beteiligung und Bindung der Zuschauer. "Es geht bei Wirkstoff TV also nicht um TV versus Online - es geht um TV und Online. Das Fernsehen ist der wichtigste Motor der Online-Kommunikation. Es liefert die Inhalte, über die man bei Facebook & Co. spricht und die man bei Google sucht", so Kühl weiter.