Es ist niemals zu früh, um über Linkaufbau nachzudenken. Wie einige Beispiele zeigen, hat bereits das Website-Konzept Auswirkungen auf den Erfolg beim Linkaufbau.
Wer bei der Erstellung oder Neuausrichtung einer Website über das inhaltliche Konzept nachdenkt, sollte sich in Bezug auf Verlinkung vor allem eine Frage stellen: Portal oder Produkt? Es gibt eben recht unterschiedliche Websites: Portale, bei denen es eher um das übergeordnete Thema an sich und weniger um das Produkt geht, und produktzentrierte Websites, bei denen klar das Produkt im Vordergrund steht. In Bezug auf SEO haben vor allem Portale oftmals einen grundsätzlichen Vorsprung, weil sie in der Lage sind, mehr und bessere Verlinkungen zu erzielen.
Besonders gut sieht man das in der Pharmabranche, in der es sehr viele schlecht verlinkte produktzentrierte Websites gibt. Bei der Analyse der Verlinkung solcher produktzentrierten Websites findet man dann oft Links von einigen Apotheken, vielleicht von einem Verband, in dem das Pharma-Unternehmen Mitglied ist, vielleicht von einigen Foren mehr aber oft auch nicht.
Es gibt aber auch Websites, bei denen das Produkt in den Hintergrund tritt und die Informationen in den Vordergrund. In Tabelle 1 sieht man einige Beispiele wie www.sodbrennen.de (Bayer), www.parasitenfrei.de (Bayer) und www.kopfschmerzen.de (Boehringer Ingelheim).
Diese Websites haben meist bessere Verlinkungen – sowohl quantitativ als auch qualitativ. So verlinken spezialisierte Kliniken, Universitäten oder Fachforen auf diese Portale, was dann zu deutlich besseren Suchmaschinenpositionen führt.
Auch wenn es sich bei den drei Beispielen um Keyword-Domains handelt, denen ohnehin ein besseres Ranking nachgesagt wird, und auch wenn nicht gesagt werden kann, ob bei der Verlinkung nicht aktiv nachgeholfen wurde: In der Praxis zeigt sich, dass eine auf den ersten Blick unkommerzielle Website einfach leichter zu verlinken ist als eine mit eindeutig kommerzieller Ausrichtung.
Wer also über eine neue Website nachdenkt, sollte sich nicht nur Gedanken über die grafische Gestaltung machen, sondern auch darüber, wie diese Website wohl bei anderen Teilnehmern der eigenen Branche ankommt. Welche Art von Website wird wohl mehr Verlinkung von relevanten Websites erzeugen können?
In den Köpfen vieler Entscheider hat die produktzentrierte Website immer noch Vorrang, weil es unter dem Aspekt der Markenführung logischer erscheint, eine Website für die eigene Marke aufzubauen. Aber in bestimmten Fällen ist es eben so, dass man viel mehr erreichen kann, wenn die Marke in den Hintergrund und der Inhalt in den Vordergrund tritt.
Über den Autor:
Markus Hövener ist Chefredakteur des Magazins suchradar und geschäftsführender Gesellschafter der SEO-/SEM-Agentur Bloofusion Germany.