Über acht Millionen User haben im letzten Jahr die Webseite von Network Advertising Initiative (NAI) besucht. Die NAI hat diese Zahl gestern mit dem Hinweis veröffentlicht, dass sich sogar 800.000 Nutzer per Opt-Out-Klick aus dem Online Behavioral Advertising ausgetragen haben. Das sind fast doppelt so viele wie im Jahr 2010.
An der Initiative NAI sind gut 80 US Targeting- und Adserving Unternehmen angeschlossen. Bereits seit 2009 bietet die NAI diese eigene Opt-out-Methode an. Damals reagierte man vonseiten der Industrie auf den Druck der US amerikanischen Handelsbehörde FTC, die von den Unternehmen mehr Transparenz beim Umgang mit Behavioral Targeting einforderte. Über den NAI Opt-out kann jeder Nutzer entscheiden, welche der angeschlossenen NAI Mitglieder im Browser einen eigenen Cookie setzen dürfen und welche nicht.
2010 hätten 2,8 Millionen Nutzer die NAI-Seite besucht, 470.000 seien über den Opt-out aus dem Behavioral Targeting ausgestiegen. 2011 waren es 8,5 Millionen Unique User und besagte 800.000 Nutzer, die kein Tracking für verhaltensbasierte Werbung dulden wollten.
Die Prinzipien der NAI verlangen von den angeschlossenen Unternehmen, dass diese die Nutzer bei der Werbeauslieferung über die Targeting Maßnahmen informieren. Fast alle NAI Mitglieder unterstützten ein Verbot von User-Tracking mittels anderer Technologien als HTTP-Cookies. In diesem Zusammenhang gab die Initiative bekannt, dass man das Affiliate-Marketing-Netzwerk Epic Advertising beim „History-Sniffing“ erwischt habe. Das History Sniffing filtert Informationen zur vorherigen Webaktivität der User heraus. Die Technik nutzt den Fakt aus, dass einige Browser die Farbe von Weblinks wechseln, die der User gerade benutzt hat. Diese Kodierung könnten Ad Networks und andere Web-Unternehmen verwenden, um zu erkennen, welche Seiten der User kürzlich besucht hätte. Die Technik sei unvereinbar mit dem NAI-Code und den NAI-Richtlinien.