Ab Januar 2012 bietet die Webverwaltung ICANN die Möglichkeit individuellere URL-Endungen als Top-Level-Domains zu nutzen. Zunächst können sich Unternehmen und Initiativen um einzelne Domainendungen bewerben. Ab Anfang 2013 können dann voraussichtlich Domains unterhalb dieser Endungen registriert werden. Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) beantwortet drei zentrale Fragen zu den Neuerungen.
„Nach jahrelangem Warten ist es nun endlich soweit: Mit den zusätzlichen Top-Level-Domains wird das Internet individueller und vielseitiger“, sagt Prof. Dieter Kempf, Präsident des Hightech-Verbands BITKOM. In Deutschland gibt es unter anderem Initiativen für die Adressen .berlin, .hamburg und .köln. Auch Regionen und Bundesländer können künftig unter einer eigenen Endung erreichbar sein. Branchen-Domains wie .film oder .hotel seien ebenfalls geplant.
1. Wer kann eine „Top Level Domain“ beantragen?
Neben Städten und Regionen kommt dies für Branchen, Firmen und Marken in Frage. Privatleute können keine Homepage-Endung nach dem Muster „www.homepage.meier“ beantragen. Der Grund ist, dass ICANN den wirtschaftlichen Betrieb der Adress-Endungen langfristig sichern will. Wer eine eigene Domain-Endung besitzt, übernimmt die kompletten Aufgaben eines Internet-Unternehmens. Dafür sind ein eigenes Geschäftskonzept und ein entsprechend hohes Startkapital nötig.
2. Wie teuer wird eine eigene Domain-Endung?
Allein für die Bewerbung werden rund 120.000 Euro fällig. Zusätzlich sind bis zu einer halben Million Euro für Projektmanagement, Technik und Rechtsberatung nötig. Bis zu 200.000 Euro kostet der laufende Betrieb pro Jahr.
3. Wie werden einzelne Homepages mit neuen Endungen vergeben?
Die einzelnen Homepages mit neuen Endungen – etwa www.meier.berlin – sollen nach einem fairen, transparenten Verfahren vergeben werden. In der Startphase soll verhindert werden, dass große Mengen an Webseiten zu Spekulationszwecken reserviert werden.