Nach Angabe der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers (PwC) stiegen die Branchenerlöse aus Werbung, Konsumentenausgaben und Zugangsentgelten in 2010 auf ein Rekordniveau. PwC prognostiziert bis 2015 ein Anhalten dieser positiven Entwicklung in der Medienbranche. Besonders die digitalen Medien haben einen wesentlichen Einfluß auf diese Entwicklung. Auf die digitalen Medien werden 2015 ein Drittel der Erlöse entfallen.
Deutschland bald viertgrößter Medienmarkt
Die Erlöse in der Medienbranche hätten weltweit um 4,6 Prozent auf annähernd 1,42 Billionen US-Dollar zugenommen und damit den Höchstwert von rund 1,39 Billionen US-Dollar aus 2008 übertroffen. Die PwC prognostiziert einen jährlichen Umsatzanstieg von 5,7 Prozent auf rund 1,87 Billionen US-Dollar im Jahr 2015. Der Erlös in Deutschland werde im gleichen Zeitraum um 3,4 Prozent jährlich auf 103 Milliarden US-Dollar wachsen. Damit wäre Deutschland 2015 der weltweit viertgrößte Medienmarkt hinter den USA, Japan und China.
Der Umsatzanteil digitaler Medien an den gesamten Branchenerlösen habe im Jahr 2006 bei 15 Prozent gelegen. 2010 seien es 26 Prozent gewesen. PwC schätzt, dass 2015 über ein Drittel des weltweiten Umsatzes auf digitale Medien entfallen. Begünstigt werde diese Entwicklung durch eine starke Verbreitung von Breitband-Internet, auch in Schwellenländern wie Brasilien und China, sowie die zunehmende mobile Mediennutzung aufgrund von Smartphones und Tablets.
Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC, erklärt: "Während die Branche in den Schwellenländern von zunehmendem Wohlstand und steigendem Medienkonsum der Bevölkerung profitiert, sorgt auf den etablierten Märkten die voranschreitende Digitalisierung für Wachstum. Nachdem viele Endverbraucher den Schritt vom Kauf physischer Medien zum Download vollzogen haben, ist die nächste Evolutionsstufe die Mediennutzung in der 'Cloud', also über Kapazitäten, die auf externen Servern vorgehalten werden."
Online-Werbeerlöse mit 13 Prozent plus im Jahr
Laut PwC werden die digitalen Kanäle für die Werbung immer wichtiger. Während die Werbeerlöse bis 2015 insgesamt um voraussichtlich 5,5 Prozent pro Jahr auf knapp 578 Milliarden US-Dollar steigen würden, vermutet das Unternehmen für die Online-Werbung ein durchschnittliches Plus von 13 Prozent jährlich auf annähernd 130 Milliarden US-Dollar. Das mobile Internet gebe auch bei den Werbeausgaben das Wachstumstempo vor. Mit rund 25 Prozent Jahresdurchschnittswachstum sollen die Werbeerlöse von knapp 2,9 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr auf fast 8,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015 steigen