In einer Studie des Marktforschungsinstituts Marketagent.com haben sich im Mai 400 Kommunikationsexperten aus den Bereichen Medien, Marketing/PR und Werbung zum App-Marketing geäußert. Die Mehrheit vermutet eine steigende Bedeutung der Apps, sieht als Einsatzbereich die Kundenbindung und überlässt das Entwickeln von Anwendungskonzepten externen Dienstleistern.
Nach Angaben des ersten App-Anbieters Apple seien seit dem Start im Juli 2008 bis Ende 2010 weltweit insgesamt mehr als zehn Milliarden App-Downloads über 'iTunes' erfolgt. In Deutschland wurden im Jahr 2010 von den verschiedenen Anbietern laut dem Branchenverband Bitkom insgesamt 900 Millionen Apps heruntergeladen. Etwa 60 Apps besitze der durchschnittliche User in Deutschland derzeit auf seinem Mobilgerät.
Mit 49,7 Prozent habe knapp die Hälfte aller von Marketagent.com in Deutschland und Österreich Befragten die Bedeutung von Apps im Bereich Marketing als hoch oder eher hoch eingeschätzt. Unter den im Marketing, Produkt-Management und im MaFo-Bereich Tätigen seien es 60 Prozent, die Mobile Apps derzeit eine hohe Relevanz zusprechen. Diese Zahl steigt bei beim Blick auf die nächsten fünf Jahre auf 84 Prozent.
Bei der Frage danach, ob es sich beim Anstieg der Nutzung der Applikationen um einen kurzfristigen Hype handele oder ob deren Einsatz zu nachhaltigen Veränderungen im Marketing-Mix führe, hätten nur 2,8 Prozent der befragten Kommunikationsexperten die Bedeutung der App-Nutzung im Marketing für nur vorrübergehend gehalten.
Die Zwecke, für die sich der Einsatz von Apps im Besonderen anbiete, seien für 68,5 Prozent die Kundenbindung und Verbesserung von Kundenbeziehungen sowie für 53,7 Prozent die Imagepflege. Auch das Erschließen neuer Kunden- und Käufergruppen und die Abgrenzung von Mitbewerbern seien mit 48,6 Prozent und 47,5 Prozent für jeweils noch fast die Hälfte aller Befragten ein lohnenswertes Einsatzgebiet.
Bei der Frage, ob es sinnvoller sei, Strategien und Konzepte für den Einsatz von Apps selbst zu entwickeln oder diese in Auftrag zu geben, sagten 76 Prozent sie würden lieber die Beratungskompetenz entsprechender Dienstleister in Anspruch nehmen. 87,1 Prozent würden dabei einer Multimedia-Agentur eine sehr hohe oder eher hohe Kompetenz beim Thema 'App-Marketing' zuschreiben. Immerhin noch 52,2 Prozent würden hier auch auf Kreativ-Agenturen vertrauen. Klassische Unternehmensberater seien dagegen für nicht einmal 9,3 Prozent der Befragten ein geeigneter Ansprechpartner.
Die meisten werbetreibenden Unternehmen sind der Studie zur Folge mit Apps in Download-Shops vertreten. Eine auch beim Konsumenten spürbare Integration von Applikationen in das gesamte Marketingkonzept werde aber noch vermisst. 32,8% der von Marketagent.com befragten Kommunikationsexperten würden es als eher schwierig oder sehr schwierig ansehen, mit Apps einen Marketingerfolg zu erzielen.