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ANALYTICS

Politiker unterschätzen Webaktivitäten

7. April 2011 (sb)

In einer Studie bewertete Infopark die Internetaktivitäten von 750 Direktkandidaten der fünf größten Parteien zur Bundestagswahl 2009. Das Ergebnis zeigt, dass Web-Aktivitäten im politischen Bereich eindeutig noch unterschätzt werden, denn diese sind bei Kandidaten aller Parteien nicht sonderlich ausgeprägt.

In der Studie wurden die Aktivitäten anhand der drei Kategorien "Qualität der Website", "Social-Media-Aktivitäten" und "Antwortgeschwindigkeit und -qualität auf eine Online-Anfrage" gemessen. Durchschnittlich erreichten die Kandidaten nur 39 Prozent der Gesamtpunktzahl, der Bestbewertete erreichte ein Ergebnis von 89 Prozent. Diese niedrigen Ergebnisse rühren daher, dass 45 Prozent der untersuchten Politiker gar keinen Dialog über Social Media anbieten, und sieben Prozent weder in sozialen Netzwerken vertreten sind, noch eine Website oder einen E-Mail-Dialog anbieten. Die Antwortquote auf gestellte E-Mail-Anfagen belief sich im Durchschnitt auf 58 Prozent.

Im Parteivergleich erwiesen sich die Direktkandidaten der SPD am aktivsten, obwohl sie im Durchschnitt auch nur 47 Prozent der verfügbaren Punkte erzielten. Im Rahmen der Infopark-Studie war es nicht möglich, wie eigentlich intendiert, einen direkten Zusammenhang zwischen den Wahlergebnissen und der Web-Aktivität der Kandidaten nachzuweisen. Dies lässt sich vor allem mit der aktuell geringen Verbreitung dieser Kommunikationsmöglichkeiten begründen.

Die Studie wurde jetzt unter dem Titel "Das Internet im Wahlkampf - Analysen zur Bundestagswahl 2009" auch als Buch veröffentlicht.