Adzine Top-Stories per Newsletter

EditorialAllianzen für mehr Gegengewicht

Arne Schulze-Geißler, 17. März 2011

Am Montag und Dienstag dieser Woche fand in Berlin der Digital Innovators’ Summit statt. Die Veranstalter Fipp, VDZ und emediaSf hatten viele Köpfe der deutschen und internationalen Verlagswelt versammeln können, um die Zukunft des digitalen Zeitschriftengeschäfts zu diskutieren. Gerade habe ich mich mal durch die Vorträge geklickt, die dort zum Thema Advertising gehalten wurden.

Es handelte sich im Wesentlichen um vier Vorträge, die mich interessierten und auch schon öffentlich im Web unter: http://www.vdz.de/innovators-summit-downloads.html einsehbar sind.

Der Vortrag „Pumping Up Digital Advertising Revenues“ von Peter Würtenberger, CMO Axel Springer, ist eine leicht modifizierte Vermarkterpräsentation und nach meinem Geschmack zu produktlastig, um angemessen für eine Fachtagung zu sein und generelle Ansätze für die digitale Verlagsbranche zu liefern. Was man hier vielleicht mitnehmen kann ist „Mix Branding with Performance“. Ich schätze, mit der Präsentation hat Peter Würtenberger seine Verlagskollegen ziemlich gelangweilt.

Die Präsentation „The Future of Digital Advertising for Premium Publishers“ von Christoph Schuh, Vorstand Tomorrow Focus AG, liefert dagegen echte Einblicke in die Konzentrationstendenzen des digitalen Werbemarktes und außerdem bietet er Denk- und Lösungsansätze, wie Premium-Publisher möglicherweise ihre Position in Zukunft gemeinsam stärken können. Schuh will Facebook und Google mit Allianzen begegnen. Notwendig sind diese u.a., um auch Inventar, das nicht im direkten Salesgeschäft verkauft werden kann, zu bündeln und kontrolliert an zugelassene Media-Einkäufer abzugeben. Schuh führt als Beispiel die US-Allianz von The New York Times Co., Hearst, Tribune und Gannett an, die gemeinsam das Joint Venture QuadrantOne betreiben.

Jay Stevens, VP Rubicon Project, hat ebenfalls eine Lösung für Verleger parat. Mit seinem Vortrag „Rubicon Project – The World Leader in Yield Optimisation Technology“ stellt er klar, wer das überschüssige Inventar der Publisher organisieren sollte. Neben dem anmaßenden Titel der Präsentation enthält sie aber auch einige wertvolle Informationen zu den Notwendigkeiten, neue Technologien stärker in den Mediahandel einzubeziehen.

Fehlt nun noch ein Unternehmen, das die Nutzerdaten der Publisher für die digitale Werbung richtig segmentiert. Gute redaktionelle Umfelder sollen zwar hilfreich für die Werbewirkung sein, aber eben auch nur dann, wenn die richtige Audience angetroffen wird. Daher sollten Publisher neben hochwertigem Content auch auf das richtige Targeting setzen, um höhere Vermarktungserlöse zu erzielen. Die Zusammenhänge erklärt Denise Colella, CRO AudienceScience, in ihrer Präsentation „What’s Happening in Audience Targeting“.

Wir machen jetzt auch gleich weiter mit dem Innovators' Summit, denn Sandra Goetz sprach am Rande der Veranstaltung mit Alexander von Reibnitz, Geschäftsführer Anzeigen und Digitale Medien des VDZ.

Karsten Zunke befasst sich heute im zweiten Artikel mit der Zukunft der Ad Networks sowie mit Geschäftsmodellen und Technologien, die ihnen gefährlich werden könnten.

Viel Spaß mit Adzine!

Bild Arne Schulze-Geißler Über den Autor/die Autorin:

Arne Schulze-Geißler, Gründer & Herausgeber ADZINE Arne gründete ADZINE im Jahr 2005 und begleitet seitdem zuerst als Chefredakteur, heute als Herausgeber mit einem Redaktionsteam die Entwicklungen im digitalen Mediageschäft, sowohl aus der Perspektive der Werbungtreibenden, wie auch der Medien und der Adtech-Provider. Neben der Publikation ADZINE hat Arne mehrere Fachkonferenzen initiiert wie die Adtrader Conference (heute: ADZINE CONNECT) und den Play Video Summit (heute CONNECT VIDEO) und den Mobile Advertising Summit.

Das könnte Sie interessieren