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Hyper-aktive Medienmarken

9. Dezember 2010

Bulletproof Media, Hamburg hat die 124 Medien, darunter ProSieben, Spiegel, Energy und deren Werbekunden im Hinblick auf ihre Aktivitäten im Bereich Social Media analysiert. Danach sind 74 Prozent aller untersuchten Medienmarken auf sozialen Netzen präsent, von den übrigen planen mehr als 50 Prozent den Markteintritt.

Christian Hoffmeister, Bulletproof Media

Christian Hoffmeister, Geschäftsführer Bulletproof Media: „Medienmarken scheinen bereits überzeugt davon zu sein, dass ohne Social Media-Netzwerke nichts mehr geht und sind deswegen schon als ‚hyper-aktiv‘ zu bezeichnen. Klassische Medienmarken sind zudem auf zwei bis drei Plattformen mit eigenen Angeboten aktiv, zu den beliebtesten gehören Facebook, Twitter und YouTube." Im Bereich der Unternehmen liegt die Quote bei nur knapp 50 Prozent. Sie sind zwar im Wesentlichen auf Facebook fokussiert, nutzen aber eine weitere Plattform wie z.B. Twitter im Bereich schneller Angebotskommunikation oder YouTube zur Verbreitung von TV-Spots.

Too much fürs Hirn ist kontraproduktiv

Hoffmeister warnt vor der Gefahr der kognitiven Überforderung: „Der Versuch, mit vielen und andauernd aktuellen Unternehmensinformationen und -aktionen in den ‚Stream of Consciousness‘ der User auf ihren eigenen Social Media-Startseiten zu gelangen, führt eher zu einer kognitiven Überlastung und letztendlich zu einer Ausblendung, statt zu einer Nutzung. Traditionelle Medien und auch Corporate Publishing verlieren durch den Wegfall eines in sich geschlossenen Produktansatzes und die Bindung zumeist an einen haptischen Datenträger die einfache funktionale Wiedererkennung und Nutzung.“

Was bei Medienmarkten durch die zumeist geringe Marken- und Produktdifferenzierung leicht aufgefangen werde, mache es im Bereich Corporate Publishing deutlich schwieriger, denn in Sozialen Netzwerken könne eine funktionale und inhaltliche Unterscheidung nur noch schwer vom User getroffen werden. Hier würden PR-, Werbe-, Verkaufs- und auch Publishingansätze häufig mit einem Angebot gekoppelt, da sonst der „Durchsatz“ an Informationen den Anbietern zu gering erscheine.