Seit dem Kauf des Adserving Spezialisten 24/7 Real Media im Jahr 2007, hat sich WPP mit seinen Akquisitionen im digitalen Mediengeschäft eher zurückgehalten. In den letzten fünf Jahren hat die weltweit umsatzstärkste Werbeholding (u.a. Ogilvy, JWT, Grey, Y&R, GroupM) insgesamt „nur“ 1.1 Mrd. US Dollar ausgegeben. Historisch betrachtet wäre es also für WPP an der Zeit einen Großeinkauf zu tätigen.
Lauscht man den Zwischentönen hat die WPP Gruppe in naher Zukunft auch etwas vor. Das erste Quartal 2010 sei für die umsatzgrößte Werbeholding „stabilisierend“ gewesen und damit wohl ein guter Turn weg vom „brutalen Jahr 2009“. Genauere Zahlen zum ersten Quartal 2010 wird WPP diesen Freitag veröffentlichen.
Doch via Reuters hört man schon jetzt, dass CEO Martin Sorrell am liebsten seinen WPP Warenkorb auffüllen würde, allerdings nicht zu jedem Preis. „Der Appetit ist da. Wir schauen uns um, aber es geht immer um die richtige Bewertung eines Unternehmens. Da muss man seinen Enthusiasmus auch bremsen können”, sagte Sorrell am Freitag. Der Kaufpreis von 530 Mio. US Dollar, den jedenfalls die Publicis Groupe letztes Jahr für Razorfish hingeblättert hat, sei für Sorells Geschmack „viel zu hoch“ gewesen. Mehr als 200 Agenturen und andere Medien-unternehmen gehören inzwischen zur WPP Gruppe, die Sorrell in den letzten 25 Jahren zusammengekauft hat. Sein Credo heißt dabei Kontrolle. „Das Zusammenspiel ist eine schwierige Herausforderung. Daher ist Kontrolle das Fundament für den Erfolg.“
Überrascht zeigt sich der Brite von der guten Entwicklung in der amerikanischen Wirtschaft. „Der größte Wandel hat dort in den letzten 90 Tagen stattgefunden.“ Auch von einer positiven Gesamtentwicklung des Werbemarktes in China ist er genauso überzeugt wie vom digitalen Geschäft insgesamt. Und Europa? Da sähe es laut Sorrell sehr, sehr schwierig aus. Einzig Deutschland sei hier möglicherweise die Ausnahme. Wird WPP also hierzulande seine Einkäufe tätigen?
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