Die Axel Springer AG musste 2009 zwar einen Umsatzrückgang von 4,3 Prozent auf 2.6 Mrd (Vorjahr: 2,7 Euro) verkraften, blieb aber trotz der Krise profitabel. Positiv wirkten sich die Werbeerlöse in den digitalen Medien aus. Im Segment Print International machte sich die Wirtschaftskrise am stärksten bemerkbar. Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2010 geht Dr. Mathias Döpfner, Vorsitzender des Vorstands der Axel Springer AG, von stabilen oder leicht steigenden Umsätzen aus.
Der Konzern erreichte trotz eines Umsatzrückgangs um 4,3 Prozent sowie erheblicher Aufwendungen für Restrukturierungen und zusätzliche Investitionen in seine Marken ein EBITDA von EUR 333,7 Mio. (Vj.: EUR 486,2 Mio.) und eine EBITDA-Rendite von 12,8 Prozent. Bei einem Ergebnis je Aktie von EUR 10,19 werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung die Ausschüttung einer stabilen Dividende von EUR 4,40 je Aktie vorschlagen. Dr. Mathias Döpfner, Vorsitzender des Vorstands der Axel Springer AG, fasste die Leistungen des Unternehmens bei der Bilanzpressekonferenz in Berlin zusammen: “Jeder achte Euro vom Umsatz war Gewinn, jeden fünften Euro haben wir im Internet umgesetzt, wir schlagen eine Rekorddividende vor, die Eigenkapitalquote wurde auf über 40 Prozent erhöht und die Verschuldung de facto auf Null abgebaut. Kennen Sie ein vergleichbares Medienunternehmen, das so erfolgreich durch die Krise gesteuert ist?“
Döpfner weiter: „Mit einer zweistelligen EBITDA-Rendite liegt unser Ergebnis auf einem Niveau, dass wir vor Jahren für ein konjunkturell erholtes Umfeld prognostiziert hatten. Zudem sind in diesem Ergebnis erhebliche Investitionen in zusätzliche Marketingmaßnahmen und Aufwendungen für Restrukturierungen verarbeitet, die sich zu einem hohen zweistelligen Millionenbetrag summieren. Entscheidend ist: Im inländischen Printgeschäft haben wir Marktanteile hinzugewonnen und unsere digitalen Medien haben mit kräftigem Wachstum und einer Ergebnisverdopplung maßgeblich zum Geschäftserfolg beigetragen. Wir kommen mit unserer auf Reichweite zielenden Strategie sehr gut voran und setzen bei zentralen Themen wie Bezahlinhalten im Internet konsequent auf Offensive.“
Das Segment Zeitungen National profitierte in dem schwierigen Marktumfeld des vergangenen Jahres von seinen reichweitenstarken Medien und ihrer guten Position im Vertriebsmarkt. Die inländischen Zeitungen steigerten die Vertriebserlöse um 1,0 Prozent auf EUR 631,8 Mio. (Vj.: EUR 625,8 Mio.). Die Werbeerlöse gingen um 12,1 Prozent auf EUR 548,0 Mio. (Vj.: EUR 623,4 Mio.) zurück. Als Gewinner der Werbekrise hielt BILD die Werbeerlöse dabei fast auf dem Niveau des Vorjahres.
Im Segment Print International machte sich die Wirtschaftskrise am stärksten bemerkbar. Der Umsatz des Segments ging um 23,9 Prozent auf EUR 311,7 Mio. (Vj.: EUR 409,8 Mio.) zurück, währungsbereinigt lagen sie um 16,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Vertriebserlöse verminderten sich um 14,2 Prozent auf EUR 185,7 Mio. (Vj.: EUR 216,4 Mio.), währungsbereinigt belief sich das Minus auf 6,3 Prozent. Die Werbeerlöse gingen mit 36,0 Prozent deutlich stärker auf EUR 113,5 Mio. (Vj.: EUR 177,4 Mio.) zurück, währungsbereinigt lagen sie 29,3 Prozent unter Vorjahr.
Digital
Das Segment Digitale Medien konnte mit einem kräftigen Umsatzwachstum sowie einer Ergebnisverdopplung die Belastungen bei den Printmedien teilweise ausgleichen. Die Online-Rubrikenmärkte wie Immonet und Idealo sowie Vermarkter wie Zanox steigerten ihren Umsatz besonders stark. Insgesamt legte der Umsatz des Segments um 24,4 Prozent auf EUR 470,4 Mio. (Vj.: EUR 378,2 Mio.) zu. Bereinigt um Konsolidierungseffekte aus den Akquisitionen von Stepstone ASA und Digital Window in 2009 und gamigo in 2008 nahmen die Erlöse um 9,1 Prozent zu. Die Pro-forma-Erlöse der Digitalen Medien lagen bei EUR 569,0 Mio. und erhöhten ihren Anteil an den Pro-forma-Gesamterlösen von 18,8 Prozent auf 21,0 Prozent. Das Segment erreichte mit einem Anstieg des EBITDA von EUR 20,9 Mio. auf EUR 43,2 Mio. eine Ergebnisverdopplung.
Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2010 erklärte Döpfner: Wir gehen für das laufende Geschäftsjahr von stabilen oder leicht steigenden Umsätzen aus, vor allem aufgrund des Wachstums aus dem digitalen Bereich. Das EBITDA wollen wir um rund 10 Prozent steigern, überwiegend durch operative Verbesserungen und fortgesetzte Kostendisziplin in allen Konzernbereichen. Gleichzeitig wollen wir unsere finanziellen Spielräume ähnlich wie in 2009 für gezielte Verstärkungen in Wachstumssegmenten nutzen.“
Quelle: Axel Springer AG