Adzine Top-Stories per Newsletter
- Editorial

Der Prophet hat zu uns gesprochen

Arne Schulze-Geißler, 28. Januar 2010

Teilweise zweifele ich ja am Verstand einiger Menschen, die ich sonst durchaus schätze. Aber seit einigen Tagen mutierten nicht wenige dieser Zeitgenossen zu einer nicht mehr ernst zu nehmenden Meute applehöriger Buzz-Maschinen, die den Eindruck vermittelten, als stünde die Erlösung der unwissenden Menschheit durch die Erscheinung des Propheten bevor.

Der eine oder andere mag Steve Jobs für den Propheten halten, der gestern Abend leibhaftig erschien und ein aufgeblasenes iPhone namens iPad vorstellte. Ein neues Gerät von Apple ist bei Weitem Grund genug, auf die Knie zu fallen und Steve Jobs zu danken, dass er der Menschheit den Weg in die digitale Zukunft weist, der natürlich durch einen Applestore führt.

So kann das iPad eigentlich alles, was man heute von einem Computer erwartet, und das sogar in Farbe, diesbezüglich also keine Überraschungen. Zudem steht einem natürlich sämtlicher Content der Applewelt einschließlich der Apps von seinem iPhone zur Verfügung. Das hört sich noch nicht wirklich nach dem „Game Changer“ an, den die Medien weltweit angekündigt haben.

Das Produkt wurde bei dem ganzen Hype auch irgendwie zur Nebensache, es war einfach unglaublich, was gestern ab 19.00 Uhr auf diversen Tickern, Livestreams, bei Facebook und Twitter passierte. Hunderttausende von Statusmeldungen vor und während der Präsentation in San Francisco wurden weltweit abgesetzt. Apple ist eine absolute Ausnahmeerscheinung in der Markenwelt und hat es geschafft, der Marke ideologische Züge zu verleihen. Die treue Apple Gefolgschaft produzierte so viel Buzz und Aufmerksamkeit, wie es bisher kein Produkt vor seiner Markteinführung erfahren hat, nicht einmal das iPhone.

Jetzt muss Apple den Nachweis in der Praxis antreten, dass die Welt tatsächlich Tablet-PCs braucht. Nur gutes Aussehen und ein tolles Surferlebnis machen das Tablet noch nicht zum Erfolg. Ich bin skeptisch, ob sich das Gerät in relevanter Stückzahl in unserem Alltag unterbringen lässt, um Apple für Bücher und Zeitungen zu einem lohnenden Vertriebskanal zu machen. Ich persönlich kann das Gerät momentan noch nicht in meinem Tagesablauf unterbringen, da es weder mein Notebook noch mein Mobiltelefon ersetzen kann und ich mit absoluter Sicherheit kein drittes Gerät mit mir herumschleppen werde, und zu Hause, na ja? Vielleicht werde ich ja doch noch bekehrt.

Ich möchte gerade noch auf eine Sudie hinweisen, bei der Ihre Teilnahme gefragt ist:

Im Rahmen einer Studie der Universitäten Bern und St.Gallen wird eine Befragung bei Betreibern und Managern von Online Communities durchgeführt. Ziel der Erhebung ist es Erfolgsfaktoren beim Management von Online Communities zu eruieren.
Hier geht es zur Umfrage: http://ww3.unipark.de/uc/unibern/community_marketing
Alle Teilnehmer erhalten kostenlos den Ergebnisbericht. Zudem werden attraktive Preise verlost. Es gibt auch zwei Adzine Print Abos zu gewinnen.

Viel Spaß mit Adzine!

Über den Autor/die Autorin:

Arne Schulze-Geißler, Herausgeber ADZINE

Events

Whitepaper